Kellerbier

Wenn der Zwicklhahn zweimal kräht, dann zeigt sich ob das oigl wirklich das Zeug zu einem guten Bier hat.

Kellerbier

Herkunft und Bedeutung

Der Name Kellerbier stammt von den ursprünglichen Reifungsfässern ab, die in den kühlen Braukellern aufbewahrt werden. Fast alle Kellerbiere wurden vom Fass direkt serviert. Ausschließlich für den Transport wurde das Kellerbier in Flaschen oder kleinen Fässern abgefüllt.

Das Kellerbier wird in Bayern auch Zwickelbier oder Zoigl genannt. Ursprünglich war mit Zickelbier, die Probe gemeint, die der Braumeister vor dem Filtern vom Gärbottich entnimmt. Das entnehmen dieser Probe mit dem Zwickelhahn, wird als „Zwickeln“ bezeichnet. Zwickelbiere sind sprudelnder als das ursprüngliche Kellerbier. Außerdem sind sie schleimiger, da ihre Gärungsfässer vor dem Ende der Fermentation gespundet sind. Das ermöglicht dem Bier genug Kohlenstoffdioxid zu haben und schafft einen schönen schaumigen Kopf.

Der Name Zoigl bedeutet in der fränkischen Volkssprache „Zeichen“. In den klassischen Hausbrautraditionen war ein Zoigl ein weißer Stern mit 6 Zacken aus zwei Dreiecken. Im inneren des Sterns war ein Bierkrug oder ein Tannenzweig. Wenn ein Zoigl vor der Türe eines Landwirtes hing, galt dies als Einladung an alle Nachbarn auf ein Glas Bier reinzuschauen. Jedes Dreieck hatte eine eigene Bedeutung. Das eine stand für die drei Elemente Feuer, Wasser und Luft und das zweite für die drei Zutaten Malz, Hopfen und Wasser.

Geschmack und Aroma

Das Kellerbier hat eine hohe Vollmundigkeit, welche durch die Hefe- und Eiweißstoffe begünstigt wird. Es hat eine starken Hopfengeschmack und der Kohlesäuregehalt ist etwas niedriger als bei andere Bieren. Eine Besonderheit sind die ungesprundeten Biere, welche in weiten Bereichen Oberfrankens im Lagerkeller drucklos gelagert werden und deshalb eine sehr niedrige Kohlensäure aufweisen. Dadurch weist das traditionelle Kellerbier auch kaum Bierschaum beim einschenken auf

Die Farbe des Kellerbieres reicht von tiefgelb bis zu rötlich. Das kommt je nachdem auf das hinzugefügte karamellisierte Malz an. Der Alkoholgehalt beträgt etwa 4,5-5,5%. Die Bittere liegt bei 18-25 Einheiten und die Stammwürze zwischen 11-13%.

Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.

Sprichwort