9 Guinness Mythen aufgedeckt

9 Guinness Mythen aufgedeckt

Es wurden schon dutzende Berichte, Artikel und Bücher verfasst über die Brauerei, das Bier und die Familie Guinness. Auf Basis dieser teilweise auch stillen Post, haben sich einige Mythen aufgebaut, die wir gerne hiermit berichtigen wollen.

1. Arthur Guiness wurde 1725 geboren
Leider nein. Sein Grab auf dem Friedhof von Oughterard Kildare besagt, dass er am 23. Januar 1803 mit 78 Jahren gestorben war. Das würde bedeute er ist im Januar 1724 zur Welt gekommen und nicht wie angenommen 1725.

2. Arthurs Vater, Richard Guinness braute Bier für Arthur Price, den Erzbischof von Cashel. Seine Aufgabe bestand darin das Bierbrauen für die Arbeiter zu beaufsichtigen.
Leider gibt es keine Beweise, dass Richard Guinness jemals für Arthur Price gebraut hat. Es gab zu dieser Zeit keine Brauerei für „die Landarbeiter“, denn das Haus, was Price errichtet hatte, hatte nur wenige Hektar Land in Anspruch genommen. Außerdem hätte das Brauen damals von Bediensteten stattgefunden und nich von einer Persönlichkeit, wie Richard Guinness. Richard hatte dennoch den Sitz des Haushaltsagenten, Empfängern Faktotum und Steward von Price inne.

3. 1722 kaufte Arthur Price die kleine lokale Kildrought- Brauerei
Naja, ein geistlicher kauft normalerweise keine Brauerei und mischt sich in niedere kommerzielle Geschäfte ein. Die Wahrheit ist, dass sich Arthur Price 1722 in Celbridge ein Haus, Ställe, einen Garten und Mälzereien, die zuvor dem Brauer, James Carbery gehörten erwarb. Das Haus wurde zum Wohnsitz des Angestellten Richard Guinness und der Familie der Richards. Währenddessen blieb Carbery in der Brauerei nebenan und betrieb das Gasthaus, was heute noch eine beliebte Trinkstelle ist.

4. Die Behauptung, das es keinen Beweis dafür gibt, dass Richard Guinness die „James Carbery Brauerei“ gepachtet hat.
Das „Mucky Duck“ Haus, das vor der Mälzerei von James Carbery stand wurde nicht von Richard Guinness gepachtet, sondern später von Arthur Price gekauft.

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5. Das Gut des Erzbischofs war bekannt für sein dort gebrautes schwarzes Bier. Man sagt, dass das berühmte dunkle Stout entstand als Richard Guinness seine Gerste aus Versehen zu lange geröstet haben soll. Das karamellisierte Ergebnis war stärker uns besser als jedes andere Bier seiner Zeit.
Leider karamellisiert lange geröstete Gerste nicht, da man dazu Zucker benötigt. Durch das Rösten wird auch das bier nicht stärker und beim Rösten werden im Gegenteil dazu, die Enzyme geschädigt, die verantwortlich für die mit der Hefe gebildeten Alkohole und Kohlensäure sind.

6. Das originale Guinness-Rezept stammt von einem Waliser namens Arthur Price. Er stelle Richard als Diener an und dieser hat es dann gebraut. Laut dem Autor John Joseph Dunne stammt das erste Guinness von einem Knecht, der als Brauer im Bear and Ragged Staff, einem kleinen Pub in Cellbridge arbeitet.
Es gibt leider keine Beweise für das Pub und auch nicht, dass Richard Guinness ein Knecht war. Das würde zu seiner späteren Karriere als Geschäftsmann im Namen von Price nicht passen. Selbst die Bildung für einen Geschäftsmann ist viel höher, als die eines Knechts. Da er damals für die Sweetmans gearbeitet hatte, die einer katholischen Dynastie von Brauern angehörten, war es sowieso unwahrscheinlich, ein protestantisches Guinness zu brauen.

7. Der zweite Nachname von Richard Guinness war Clere
Die Heiratsregister der Zeit zeigen deutlich den Namen Clare an. Die Frau, die er 1752 heiratete hiess Elizabeth Clare. Nachdem ihr Sohn Benjamin Richards Tochter Elisabeth heiratete, lautete der Name erneut Clare. Damit ist der Mythos Clere widerlegt.

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8. Arthur Guinness erbte 1752 100 Pounds, von seinem Paten dem Erzbischof Arthur Price. Er benutzte das Geld dazu die Brauerei in Leixlip zu errichten.
100 Pfund reichen bei weitem nicht aus, um eine ganze Brauerei zu errichten. Heute würde die Summe etwa 14.000 Pfund darstellen, was aber auch bei Weitem nicht ausreicht eine ganze Brauerei zu bauen. Es ist klar, dass Richard Guinness genug Geld in den Jahrzehnten sparen konnte, in denen er für Arthur Price arbeitet, um dieses Geld in die Brauerei seines Sohnes stecken zu können.

9. Das Datum der ersten Brauerei von Arthur Guinness liegt im Jahr 1756
Die Leixlip Brauerei wurde in der Tat erst 1755 übernommen. 1773 wurde Arthur als Brauer mit 18 Jahren Erfahrung beschrieben und das kommt mit dem Datum um 1755 eher hin. 1756 mietete er zudem von einem Amerikaner namens George Bryan aus Philadelphia in der Provinz einige Immobilien.

Quellen: Zytophile