Barley Wine

Barley Wine

Der Barley Wine hat in der Vergangenheit immer wieder für Verwirrungen gesorgt. Wir decken auf, was hinter dem Ale steckt und warum es so genannt wird.

Geschichte & Herkunft

Die Namensgebung des Barley Wine ist eher schnell aufgeklärt. Das Ale was einen Alkoholgehalt von mindestens 7% und maximal 13% hat ist hoch alkoholisch und eher in die klasse Wein einzuordnen. Da es vom Alkoholgehalt dem Wein ähnelt wird es Wine – Wein oder Gerstenwein genannt. Die Rezeptur kommt urpsünglich von britischen Bieren, wie Pale Ale oder Bitter und basiert auf Kalthopfung oder auch Hopfenstopfen.

Die Griechen kannten bereits Rezepte für „κρίθινος οἶνος“, den Gerstenwein. Jedoch hat die damalige Form nicht viel mit dem heutigen Barley Wine gemeinsam, da die Griechen noch keinen Hopfen kannten. Die wahre Herkunft fand zwischen dem 18. Und 19. Jahrhundert statt. Damals führte das englische Reich langanhaltende Kriege mit Frankreich. Dadurch wurden die Weinimporte nach England knapper und die Bürger forderten einen Ersatz für den geliebten französischen Wein. Als Ersatz dafür wurde das Bier stärker eingebraut, um ein weinähnliches Getränk zu erhalten.

Bis in die Moderne war es üblich für die Pubs in die Fässer eine ordentliche Menge an Hopfen zuzugeben, was die Haltbarkeit des Bieres verlängerte und gleichzeitig den Alkoholgehalt deutlich steigen ließ. Um den Alkoholgehalt so hoch zu bekommen, wurde Malz in entsprechend großen Mengen in die Maische eingerührt. Die Gärung musste dennoch ein wenig anders als bei den üblichen Pale Ales ablaufen. Mit zusätzlichen Hefegaben wurde die Gärung schließlich herausgezögert. Dazu führe die Brauer die Fässer – Kegs spazieren und rollten sie im Brauereihof herum, um die Hefe gut zu mischen und im ganzen Fass gleichmäßig zu verteilen. Durch seinen hohen Alkoholgehalt wurde der Barley Wine auch bevorzugt im Winter konsumiert.

Geschmack

Der Barley Wine ist ein süffiges volles Brett mit vollem Körper. Da der Stammwürzegehalt über 20% liegt, kann man sich schon eine kräftiges, würziges Bier vorstellen. Dazu kommen kernig-süße Malzaromen. Der englische Stil unterscheidet sich wesentlich vom Amerikanischen. Der englische Barley Wine ist stark gehopft und hat einen geringeren Alkoholgehalt. Der amerikanische ist dagegen intensiv gehopft und sehr fruchtig. Die Schaumstrukur des Barley Wines ist so fest, dass sie sich noch nach dem Absinken im Glas hält. Dazu kommen Aromen von Waldbeeren, Eiche, Whisky und Salzwasser. Die Bittereinheiten können über 90 IBU liegen. Im Abgang schlägt nach dem fruchtigen Genuss meist eine starke Bittere durch.

Zusammenfassung

Stammwürzegehalt: 15-20%
Alkoholgehalt: 7-13%
Bitterwert: 50-90 IBU
Geschmack: Fruchtig, malzig, bitter
Körper: Vollmundig
Schaum: Dicht und stark
Bierstil: Obergärig

Anchor Brewing Old Foghorn Barleywine

Interview über Barley Wine mit Martin Simion von Camba

Bildquelle: Yumi Kimura auf Flickr