Bier Stacheln

Was ist Bier Stacheln?

Das Bierstacheln hat in Deutschland eine lange Tradition. Es kommt ursprünglich aus dem Schmiedehandwerk. Der Legende nach wollte ein Schmied ausprobieren, wie sich ein Bier verhält, wenn man es stachelt, also wenn man das heiße Werkzeug hinein taucht. Dabei fand der Schmied heraus, dass sich der Geschmack auf besondere Weise verändert.

Beim Bierstacheln geht es darum einen erhitzten Metallstab in ein eingeschenktes Bier im Glas einzutauchen und das Bier zu erhitzen. Durch die Hitze entsteh Schaum, da die Kohlensäure angeregt wird. Dazu wird der Mazlzzucker karamellisiert und die Hopfenaromen gemildert. Stacheln ist ein wunderbares Event für alle Freunde der stärkeren Biere.

Welche Biere kann man Stacheln?

Dunkle und vor Allem starke Biere sind perfekt zum Stacheln, denn sie beinhalten viel Stammwürze, also auch viel Malzgehalt oder Restsüße. Perfekt geeignet sind das Bockbier, der Doppelbock, ein Porter, ein Stout, Barley Wine, Rye Wine, alle Imperial Biere wie das Imperial IPA, Imperial Staut oder Imperial Porter. Wer es belgisch mag kann auch zu einem Dubbel, Tripel oder Quadrupel greifen. Ihr könnt auch mal ein Red Ale oder ein Schwarzbier probieren. Diese verändern sich nur wenig, da der Alkoholgehalt, also die Restsüße sehr niedrig ist. Vom Stacheln von hopfenbetonten Bieren wie IPAs, Pils, Lager, Spezial, Kellerbier und allen weiteren raten wir ab.

Welches Glas eignet sich zum Stacheln?

Die beste Wahl ist ein Sensorik Pokal von Rastal, Eisch, Sahm, Bormioli, Gabriel oder Spiegelau. Hauptsache der Mundbereich ist schön groß und der Bauchbereich etwas ausgeweitet, so dass man den Stachel herumschwenken kann. Das Glas sollte auch stabil sein, denn so ein heisser Stachel kann beim Umrühren auch mal an der Glaswand anstoßen. Pokalgläser entfalten ihr Aroma im Bauchraum und lassen die Aromen im Mundraum oben erst wieder frei. Die Nase kann so viel mehr riechen, als in einem klassischen Willibecher.

Was braucht man zum Stacheln?

Manbraucht zunächst mal einen guten Stachel. Am Besten einen mit einem Eisenstab und einer Eisenkugel am Ende, die separat aufgebracht wurde. Dazu sollte der Stab einen Holzgriff haben. Der Holzgriff hilft die Hitze zu absorbieren, so dass man sich nicht verbrennt. Um die Eisenkugel zu erhitzen braucht man einen Bunsenbrenner oder Gasbrenner. Ein herkömmliches Feuerzeug funktioniert leider nicht. Der Stachel sollte möglichst in einer sicheren Nähe zu brennbaren Gegenständen heiss gemacht werden. 600°C sollten mindestens erreicht werden, so dass man ordentlich stacheln kann. Das sollte auch für 2-3 Gläser reichen. Vorsicht wenn ihr den Stachel absetzen wollt. Niemals mit der Spitze irgendwo hinlegen, wo es brennen kann oder auf eine wertvolle Oberfläche. Schaut das ihr direkt eine Ablagestelle vorbereitet oder ihn zur Not nach dem Stacheln in einen Blumenkübel gebt oder schnellstmöglich auf den Balkon schafft.

Wie stachelt man richtig?

Schenkt das Bier euerer Wahl ins Glas ein. 200ml sollten reichen. Bedenkt ihr braucht nach oben noch Platz für den Schaum, also niemals voll einschenken vor dem Stacheln.Ihr nehmt den Stachel in die Hand mit der ihr nicht schreibt. Macht den Bunsenbrenner an und je nachdem ob ihr einen Gasbrenner habt oder nicht richtet diesen weg von brennbaren Gegenständen. Nachdem der Brenner an ist, haltet ihr die Spitze des Stachels an das Ende der blauen oder gelben Flamme. Dann wartet ihr bis sich der Kopf so erhitzt, dass er Feuerrot und leuchtend wird. Ihr merkt ziemlich schnell, dass sich nur der Kopf erhitzt und die Stange nicht. Das liegt daran, dass das Material des Kopfes sich von dem der Stange unterscheidet und daran, dass der Kopf einzeln aufgebracht ist.

Wenn der Stachel glüht, ist er etwas bei 600°C. Macht den Brenner aus und taucht den Stachel langsam und behutsam in die Mitte des Glases mit dem Bier ein. Jetzt wirft das Bier bereit Schaum auf. Nun schwenkt ihr den Stachel leicht, ohne an den Glasrand zu stoßen. Sollte das passieren ist es. Auch nicht schlimm, aber ihre werdet merken das der Stachel plötzlich mehr Schaum aufwirft als gewollt. Der Stachel sollte 4-5 Sekunden geschwenkt werden, bevor ihr das Glas wechselt. Zieht in langsam heraus und legt ihn auf einer feuerfesten unterläge ab. Viel Spass!