Bier und Zigarren

Bier und Zigarren

Wir sind schon lange große Zigarrenfans und rauchen bei besonderen Anlässen mal eine gute Havanna oder ein anderes schönes Tabakexemplar aus Cuba. Darum haben wir uns auch gefragt wie man am Besten eine Zigarre zu einem Bier kombinieren kann. Eigentlich ist Bier und Zigarre ein gar nicht so einfaches Thema, denn ein normales Bier passt nicht wirklich perfekt zu einer Zigarre. Doch wenn wir von normalen Bier sprechen meinen wir eher die gängigen Pils, Kölsch, Alt, Märzen, Helles, Zwickel und Lagerbiere. Anders ist es da schon bei den etwas schwergewichtigeren Bieren so ab 7,5%, die in Richtung Bock gehen oder eben die noch stärkeren Spezialitäten, die in Fässern gereift sind und schon einen gewissen tiefen Charakter mit sich bringen.

Spirituosen, Wein & Bier

Unter Zigarrenliebhabern finden sich oft auch Leute, die den Genuss lieben und daher auch auf Spirituose, wie Rum, Sherry, Whisky, Cognac oder ähnliches setzten. Hauptsache das Destillat ist hochwertig und mit Liebe hergestellt. Das Aromen Spektrum reicht dabei von Vanille, über Beeren, hin zu Holz, Harz und nusseigen Elementen, aber auch torfigen und rauchigen Noten. Neben den schweren Destillaten gibt es auch gute und schwere Rotweine, die sich zu den Zigarren anbieten, da die Tannine selbst eine adstringierenden Aromenvielfalt aufweisen und mit den Beerenaromen und dunklen Trauben toll ausgeglichen werden. Hopfenbetonte Biere hingegen sind mit ihrer Kohlensäure eher ein zu starker Kontrast und würden auch durch ihr Prickeln die schönen tiefen Charakternoten einer Zigarre davonstehlen. Daher bieten sich hier fassgereifte Imperial Stouts und Porter, sowie Bourbon gelagerte Bock- und Rauchbiere zum Paring sehr gut an.

Die Reihenfolge

Bei einer Verkostung mit Bier und Zigarren kommt es im Wesentlichen auf die Reihenfolge an. Der Geruchssinn wird durch den Rauch stark beeinträchtigt und die Geschmacksknospen etwas außer Kraft gesetzt. Die reichhaltigen Aromen und die Schärfe einer Zigarre machen so einige Geschmäcker Mundtot. Darum sollte man das Bier nach der Stärke der Zigarre auswählen. Es dürfen keine Konkurrenten sondern Mitstreiter sein. Aromagegensätze ziehen sich an und so passt manchmal auch ein ein rauchige und bitteres Bier mit Kaffeearoma eher zu einer süßen Zigarre. Da die Zigarre sowieso am Ende eines üppigen Dinners gerne geraucht wird, ist die Reihenfolge quasi schon vorgegeben. Auch bei den Bieren verhält es sich so, dass der Alkohol mit dem Tasting steigt. Kommt man schlussendlich nach dem Dinner bei den stärkeren holzgereiften über 9% Bieren an, so passt eine Zigarre gut rein. Zwischendurch empfiehlt es sich den Geschmackssinn durch ein Glas Wasser oder auch durch eine Scheibe Brot wieder zu neutralisieren. Wer mit den harten kubanischen Zigarren nicht klar kommt, sollte erstmal mit einer milderen Variante anfangen.

Wie raucht man eine Zigarre?

Meistens handelt es sich bei den guten Zigarren, die man im Tabakladen erwerben kann, um ein Tabakwerk aus Kuba, Nicaragua oder der dominikanischen Republik. Diese Exemplare raucht man nicht einfach mal so in der Pause oder wie günstige Zigarillos von der Tankstelle. Sondern man nimmt sich Zeit und Muse.

Eine Zigarrensession darf zwischen 45 und 90 Minuten andauern. Dann ist es empfehlenswert, wenn man nicht auf gute Wetterhart, die Zigarre hinten abweist, sondern sich einen Zigarrenschneider gleich mit im Tabakwarenladen kauft. So kann man den hinteren Teil einer Zigarre schnell und präzise abtrennen, ohne das dabei Tabak herauspurzelt. Manche Leute mögen es, den in der Zigarrendose fruchtgehaltenen Tabak etwas zur trocknen und fahren deshalb mit dem Streichholz leicht über die Zigarre. Wir jedoch halten nichts davon, denn eine Zigarre brennt deutlich langsamer ab und hält die Aromen besser, wenn sie feuchter ist. Die alte Schule besagt, dass man die Banderole abmacht, denn sie ist nur ein Zeichen von Wichtigtuerei. Understatement ist jetzt gefragt. Bei billigeren Zigarren hält die Banderole das Deckblatt fest, bei teureren Zigarren lässt sie sich einfach lösen. Jetzt ist die Zigarre bereit angezündet zu werden. Dafür nimmt man sie zwischen Daumen und Zeigefinger und brennt sie mit einem Streichholz oder Flammenwerfer an. Dabei dreht man sie sanft. Dann erfolgt der Vorgang des sogenannten Toastens. Man nimmt innerhalb kurzer Zeit einige Züge und pustet diese wieder raus. So entsteht eine gute Glut in der Front, die auch bei weiteren Zügen sehr gut ausreicht und damit die vollständige Zigarrenvorderseite einnimmt. Dann beginnt man durch paffen die Zigarre zu genießen. Lungenzüge sind kein Genuss, das stellt man aber spätestens fest, wenn man sich das erste Mal am Rauch verschluckt hat. Die Aromen werden langsam in die Mundschleimhaut aufgenommen und erreichen nach ein paar Sekunden schon die Geschmacksknospen. Der Rest geht wie von alleine.

Welche Biere passen zu einer Zigarre?

Folgende Biere passen perfekt zu einer Zigarre. In wie fern sie genau passen, kommt auf das Geschmackserlebnis und die eigene subjektive Wahrnehmung an. Daher empfehlen wir die Biere vorher auszuprobieren.

Barley Wine
Holzgereifte Bockbiere
Belgian Strong Ales
Quadrupel
Imperial Stout
Imperial Porter
Eisbock