Bierdesigner - Kelly Gilleran

Bierdesigner - Kelly Gilleran

Wir haben mit der Bier Künstlerin Kelly Gilleran über ihre Werke und ihre Verbindung zum bier gesprochen. Durch Shops, wie Junique sind wir auf die postmodernen, vintage angehauchten Werke gestoßen und finden sie spannend. Uns hat interessierte wer hinter diesen Werken steht und wie sich Kelly mit dem Thema auseinandersetzt.

Woher kommst Du und wie bist Du zur Künstlerin von heute geworden?
Ich bin in Connecticut, USA, aufgewachsen und lebe derzeit in Colorado. Ich bin schon mein ganzes Leben lang Künstlerin gewesen, aber erst 2012, nach meinem Universitätsabschluss, habe ich eine professionelle Laufbahn eingeschlagen.

Wie bist Du zum Bier gekommen?
Ich habe mich in erster Linie auf Vintage Food-Artworks und Pin-ups spezialisiert, wobei ich mich auf Essen und Getränke konzentriere, die bei meinem Publikum Gefühle der „Nostalgie“ hervorrufen sollen. Amerika hat eine starke Historie in Punkto Werbung und Marketing. Das passte perfekt zu meiner künstlerischen Ausrichtung.

Warum Bier? Was bedeutet Bier für Dich?
Ich bin ein geselliges Mädchen und Abende mit Freunden sind ein großer Teil meines privaten Lebens. Das Trinken von Bier geht damit einher. Vor allem in Colorado wird im Moment sehr viel Craftbeer gebraut, daher war es auch eine großartige Möglichkeit, die Kultur meines Heimatstaates mit in die Arbeiten einzubeziehen.

Für wen hast Du schon gearbeitet?
Ich konzentriere mich in erster Linie auf die Vergabe von Kunstlizenzen und den Verkauf auf Lizenzbasis, daher werden viele meiner Entwürfe über verschiedene Unternehmen wie RedBubble verkauft, die Ihre Kunstwerke auf viele verschiedenen Produkten, wie Aufkleber, Tassen, Kunstdrucke und T-Shirts printen. Ich führe auch Auftragsarbeiten aus, ob es sich nun um Musterdesign, Grafikdesign oder Pin-ups handelt ist egal.
Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn als Künstler arbeitete ich als „Künstlerassistent“ für einen anderen Maler, und habe gleichzeitig auch für kleinere Indie-Firmen (Bieretiketten, Hundehalsbänder, Bekleidungsfirmen) und Verpackungsdesign für Safeway, eine amerikanische Lebensmittelkette gearbeitet.

Wie Dein Alltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich. In erster Linie mache ich Illustrationen in den traditionellen Medien, aber verbringe auch ziemlich viel Zeit am Computer. An manchen Tagen male ich, an anderen Tagen bearbeite ich, erstelle digitale Farbmuster meiner Bilder, beantworte E-Mails und arbeite an Aufträgen. Neben meinen Print- „Kunstwerken“ bin ich auch ziemlich handwerklich begabt, so dass ich viel nähe, zu Hause renoviere und Kunsthandwerk mache. In letzter Zeit habe ich viel Zeit damit verbracht, mich um meinen 6-jährigen Stiefsohn zu kümmern, der wegen der Pandemie nicht zur Schule gehen konnte.

Wie findest Du Deine Inspiration?
Meinen größte Inspiration finde ich durch die Werbung aus den 1950er-1970er Jahren. Viele Werbeanzeigen jener Zeit waren traditionelle Illustrationen, und die Fotografie war viel primitiver als heute. Das Ergebnis dieser Techniken schien den Alltagsgegenständen und Momenten eine monumentale Bedeutung zu verleihen; es wurde eine Geschichte erzählt, und die Stimme des Künstlers fand Gehör. Ich habe immer handwerklich hergestellte Kunstwerke der Digitaltechnik vorgezogen, daher ist meine Arbeit eine Rückbesinnung auf diese traditionellen Techniken und Methoden und hat viel mit dieser Zeitperiode und dem allgemeinen Gefühl der Nostalgie zu tun.

Welches Bier magst Du am liebsten?
Ich liebe fruchtig-sauer! Noch einmal: In Colorado wird viel Craftbeer gebraut, so dass ich mich nur schwer festlegen kann. Was die großen Biermarken betrifft, bleibe ich typischerweise bei Stella Artois oder Corona mit Limette am „Taco Tuesday“.

Was kommt als Nächstes?
Ich habe das unglaubliche Glück, das tun zu dürfen, was ich liebe, und ich folge immer dem Rat: „Mach, was du liebst, und du wirst die Menschen finden, die es auch lieben“. Als ich vor 8 Jahren anfing, Lebensmittel zu malen, war das noch eine Nische, aber jetzt sind Kunstwerke zum Thema Lebensmittel überall zu sehen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das Thema so lange bearbeiten würde, und jedes Mal, wenn ich denke, dass ich alles entdeckt habe, kommt mir eine weitere Idee in den Sinn. Ich werde immer einen Grund finden, Lebensmittel zu malen, aber im Moment beschäftige ich mich mit Vintage-Elektronik wie Boom Boxes, Nintendo und Roland-Synthesizern, wie dem legendären Drumcomputer 808. Gerne würde ich mich auch mit Vintage-Spielzeug beschäftigen. Was ich mache, ist immer noch eine Nische. Darum habe ich mich so positioniert, um bei meiner Arbeit keine allzu großen Kompromisse eingehen zu müssen. Normalerweise folge ich einfach meinen Leidenschaften, meinem Instinkt und meiner Ästhetik. Nach acht Jahren habe ich endlich den Punkt erreicht, dass ich meine Arbeit als Vollzeitjob ohne Nebenjobs ausüben kann. Dafür bin ich täglich dankbar.

Danke an Kelly, für das tolle und spannende Interview. Nur von der Kunst und vom Bier zu leben ist schon eine Entscheidung, die man bewusst trifft. Wir finden es immer wieder spannend an Persönlichkeiten und Künstler zu kommen, die diesen Schritt bereit sind zu gehen.