Bierlexikon

Wer ist der Gambrinus? Was für Gärstadien gibt es? Was ist Glattwasser oder Grutbier? Alle Fragen rund um das Thema Bier
und Craft Bier werden in unserem ausführlichen Bierlexikon aufgelößt.

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Gambrinus
Gambrinus ist der Schutzpatron der Bierbrauer und wird als Erfinder des Bierbrauens angesehen. In der Literatur ist er das Gegenstück zu Bacchus dem Weingott.

Gärung
Beim Gären verwandelt die Hefe den Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure CO2. Dieser Vorgang dauert zwischen 6-12 Tagen. Während des Brauvorgangs vermehren sich die Hefezellen um das zwei- bis vierfache. Mit Ende der Gärung sammelt sich die Hefe am Boden (untertänig) oder an der Oberfläche (obergäriges).

Gärdauer
Die Dauer der Gärung schwankt zwischen 2 Tagen und 6 Wochen, je nach Gärtemperatur wird der Prozess beschleunigt oder verlangsamt. Auch ist die Hefezugabe eine Möglichkeit den Prozess anzukurbeln.

Gärführung
Für eine kalte Gärung wird Hefe zugegeben und erreicht nach 2 Tagen etwa die Würze von 8-9°C. Die Gärung dauert 7-12 Tage.

Gärstadien
Ein Jungbier geht durch verschiedene Gärstadien. Der Prozess beginnt bei dem Ankommen, wenn der Bottich mit einer feinglasigen Schicht Schaum überzogen wird. Wenn der Schaum höher wird und braune Kappen bekommt beginnt das Jung- oder Niederkräusen. Darauf folgt das Hochkräusen in dem die Gärung am intensivsten ist und das Kräuseln höher und grobblasiger wird. Wenn die Intensität nachgelassen hat fallen die Kräuseln zusammen. Zu gute letzt lässt die Gärung komplett nach und bildet sich eine lockere, schmutzigbraune Schicht, die sogenannte Schlaucherdecke. Zuletzt wird diese Schicht vor dem Schlauchen abgehoben, damit sie nicht die Hefe verunreinigt. Damit ist der Gärprozess vollständig abgeschlossen.

Gärtemperatur
Die Anstelltemperatur beträgt zwischen 5°-6°C. Um die Gärzeit zu verkürzen wird die Anstelltemperatur erhöht. Dadurch erhöht sich die Temperatur der Würze was bei einer kalten Gärung bei 8°-9°C liegen kann und bei einer warmen Gärführung bei 10°-15°C. Je höher die Gärtemperatur desto höher auch die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Gärungsnebenprodukte.

Gärunsgsnebenprodukte
Während der Gärung erzeugt die Hefe über ihren Stoffwechsel über 1.000 verschiedene Stoffe, die sogenannten Gärungsnebenprodukte, welche einen entscheidenden Einfluss auf Geschmack und die Qualität des Bieres haben. Die wichtigsten Stoffen sind Diacetyl, Aldehyde und Schwefelverbindungen. Diese Verbindungen können im Gärprozess auf biochemischen Wege wieder abgebaut werden.

Gerste
Gerste ist von allen Getreidearten am besten geeignet zum Brauen und spricht sofort auf Wärme an. Sie gehört der Gattung der Süssgräßer an. Zum Brauen wird Gerste zu Grützen und Graupen verarbeitet und auch zu Mehl vermahlen.

Gips
Calciumsulfat – CaSO4 ist die chemische Bezeichnung für Gips. Dieses sorgt für die Ausbildung der Hopfenblume und einer trockenen Bittere im Bier.

Glattwasser
Der letzte Teil beim Anschwänzen der ablaufenden Würze ist das Glattwasser. Üblicherweise liegt der Anteil des Extraktes bei 2%. Um Geschmacksbeeinträchtigungen zu vermeiden, sollte das Glattwasser verworfen werden.

Gose
Gose ist eine traditionell gebrautes Weizenbier aus Sachsen.

Grad Plato
Grad Plato ist die Einheit des Stammwürzegehalts, benannt nach dem deutschen Chemiker und Direktor des deutschen Instituts für Maße und Gewichte Fritz Plato.

Grünmalz
Durch das Einweichen und das anschließende Quellen und Keimen wird aus Gerste Grünmalz.

Grutbier
Im 10. Jahrhundert war Gut eine Kräutermischung, die statt Hopfen zum Würzen des Bieres genommen wurde. Grutbier war sehr verbreitet an der Nordküste von Deutschland.

Gueuze
Gueuze ist ein Verschnitt aus alten und jungen Lambic Bieren. Sie besitzen ein rauchiges Aroma und sind in der Regel säuerlich im Geschmack.

Gushing
Aushing ist das unkontrollierte Entwichen des Schaumes beim Öffnen einer Flasche.

Gussführung
Die Verteilung der Gesamtwassermenge auf Haupt- und Nachguss beim Brauvorgang wird als Gussführung bezeichnet. Die Gesamtmenge bei Bier sollte bei ca. 12% Stammwürze bei ungefähr 8 Litern Wasser pro Kilo Malz liegen. Bei dunklen Bieren unterscheidet sich die Gussführung.