Taste the Family

Bokke

Taste the Family

Bokke

Am Ende vom Juni, an einem schönen Sommerabend im T-Shirt auf der Absank mit den Jungs in einer Corona Ebbe sitzend, war es endlich so weit. Das erste und epische Bokke Tasting. Wir haben Flaschen aus allen möglichen Orten gekauft. Aus Berlin, Amsterdam, aber auch aus Stuttgart kam eine Flasche zu uns. Mit 5 Flaschen sind wir dann ins Rennen gestartet. Selbstverständlich haben wir uns die Flaschen durch 6 Leute geteilt. Denn eine Flasche der beliebten und limitierten Biere kostet gut und gerne mal bis zu 300€. Damit war dieses Tasting eines der teuersten das wir jemals bestritten haben. Die Blendery aus Belgien gehört Raf Souvereyns.

Viel ist über ihn nicht bekannt, doch er hatte sein erstes Lambic mit 20 und verliebte sich sofort in den Stil der Geuze. 2013 machte er seinen ersten batch mit 30 Gallonen Lambic und Kirschen. Er lernte zuvor Uli Kremer von H.ertie kennen und damit auch das Blenden. 2017 ging er zum ersten Mal an den amerikanischen Markt und nach einer kurzen Zeit kamen die Biere unglaublich gut an. Da die Biere in sehr kleinen Auflagen geblendet werden, kommt man da fast nicht ran. Außerdem verkauft Raf nur an ausgewählte Partner und Restaurants. So bekommt man sein Bier bei Foeders in Amsterdam oder bei Muted Horn in Berlin. Aber ruh nur dort darf man es probieren. So stellt er die Qualität und natürlich damit die Exklusivität sicher. Wir sind mehr als froh die Biere bei uns zu wissen und endlich zu probieren.

Framboos Puur 2019

Wir wagen uns mal vorsichtig an eine subjektive Einschätzung der Biere. Das Framboos kommt Himbeerrot ins Glas. Der Schaum ist leicht rosa und steht fein auf. Der Geruch ist voller Kirschen und Himbeeren. Im Antrunk erleben wir eine Himbeernote, wie noch nie. Pur und natürlich. Die Kirschen kommen nach und wirken sauer, aber auch sehr präsent. Die Mitte ist spritzig und perfekt konditioniert. Im Abgang kommen matte, saure Noten von wilden Hefen dazu und dadurch wirkt das Bier lange noch im Gaumen nach. Schon hier wird klar, warum die Biere so gehypt werden.

Bokke Framboos Puur 2019
Bokke Pruim Reine Claude 2019

Pruim Reine Claude 2019

Weiter geht es mit einer trüben Wiesenhonigfarbe und einem weissen feinporigen Schaum im Glas. Der Geruch ist erst sauer und dann bilden sich langsam die Pfirsich und Trauben Noten auf den Geschamcksknospen ab. Der Antrunk spricht von Pflaumen und der Mittelteil geht wieder in eine reife Traubenrichtung. Es prickelt dezent und elegant. Natürlich ist das Bier etwas trocken und adstringierend, aber die Trauben halten darum auch lange an und der Abgang ist eine sehr langlebige Pflaumennote, die sich wohlwollend in den Gaumen entwickelt.

Pruim Reine Claude 2019

Weiter geht es mit einer trüben Wiesenhonigfarbe und einem weissen feinporigen Schaum im Glas. Der Geruch ist erst sauer und dann bilden sich langsam die Pfirsich und Trauben Noten auf den Geschamcksknospen ab. Der Antrunk spricht von Pflaumen und der Mittelteil geht wieder in eine reife Traubenrichtung. Es prickelt dezent und elegant. Natürlich ist das Bier etwas trocken und adstringierend, aber die Trauben halten darum auch lange an und der Abgang ist eine sehr langlebige Pflaumennote, die sich wohlwollend in den Gaumen entwickelt.

Bokke Pruim Reine Claude 2019

Aprikoos 2018

Diese Flasche war ein Geschenk von einem guten Freund. Und wir würden sagen es ist eines der wohl fast besten Biere, die wir jemals probiert haben. Orange Gold mit einer leichte Trübung und schöne Schaum darauf kommt eine Aprikose ins Glas. Nicht irgendeine Aprikose, sondern eine Aprikose mit sauren Noten und vollem Körper. Der Antrunk macht ein Schweppesgesicht und als die Zunge sich dran gewöhnt hat sind wir alle glücklich. Die Mitte ist spritzig und erfrischend. Im Abgang wir des zwar trocken, aber die Flasche muss sich im Keller weiterentwickelt haben und darum ist der Abgang unglaublich komplex. Da kommt mehr als nur Pfirsich oder Aprikose auf den Gaumen.

Bokke Aprikoos 2018

Framboos Noyaux 2019

Weinrot mit einem feinen Schaum und einem Geruch von Himbeeren satt geht es weiter. Im Antrunk hat das 2 Jahre alte Lambic mit den frischen lokalen Himbeeren und den Madagaskar- und Tahiti-Vanilleschoten schon einiges zu bieten. Kirschen drängeln sich vor und auf der Zunge schafft die Vanille einen Ausgleich zu der spitzen Säure. Die Mitte ist weich, angenehm und zurückhaltend. Hinten wird es trocken und leicht beerig wie von Heidelbeeren umfasst. Die Aprikosenkerne tragen zu einem ausgewogenen Geschmack bei und eine Blutorange scheint mit ihrer Säure nochmal den wahren Kern der Sache zu erläutern.

Framboos Noyaux 2019

Weinrot mit einem feinen Schaum und einem Geruch von Himbeeren satt geht es weiter. Im Antrunk hat das 2 Jahre alte Lambic mit den frischen lokalen Himbeeren und den Madagaskar- und Tahiti-Vanilleschoten schon einiges zu bieten. Kirschen drängeln sich vor und auf der Zunge schafft die Vanille einen Ausgleich zu der spitzen Säure. Die Mitte ist weich, angenehm und zurückhaltend. Hinten wird es trocken und leicht beerig wie von Heidelbeeren umfasst. Die Aprikosenkerne tragen zu einem ausgewogenen Geschmack bei und eine Blutorange scheint mit ihrer Säure nochmal den wahren Kern der Sache zu erläutern.

Framboos Kriek Tonka 2019

Handgeerntete Himbeeren und Tonakbohnen, was für eine Mischung. Eine trübe Krischfärbung und wenig rosa Schaum bildet sich im Glas ab. Der Geruch ist voller Himbeeren und Sauerkirschen. Der Antrunk lässt keine Wünsche offen. Hier kommt sowohl Zimt, Schokolade und Vanille von den Tonkabohnen mit auf die Zunge als auch eine saure Himbeere. Leicht ätherisch ist die Mitte beschwingt, aber dennoch dezent beeinflussend. Der Gaumen ist ölig und der Abgang von einer fruchtigen Traubensäure geprägt. Das Finale ist groß und der Genuss unglaublich.

Wir sind sehr dankbar, die Chance gehabt zu haben, dieses wunderbare Set einmal im Leben verkostet haben zu dürfen. Ein Fest der Sinne und eine Genusswelt ohne gleichen. Das war High End und hoffentlich nicht noch nicht das Ende unserer Reise.