Brauereibesuch im Schloss Eggenberg

Brauereibesuch im Schloss Eggenberg

Wir waren zu Besuch im Bierhotel Ranklleiten in Österreich, dass von Karl Stöhr geführt wird, Biersommelier und gleichzeitig Mitinhaber der Brauerei Schloss Eggenberg. Natürlich durften wir in diesem Zuge auch die Bierspezialitäten, der Brauerei verkosten. Aber wir hatten auch die Ehre an unserem letzten Aufenthaltstag in Vorchdorf eine kleine Brauereiführung zu bekommen.

Karl hat uns freundlicherweise Zugang zu den ganzen Räumlichkeiten gewährt und uns den gesamten Schlosskampus gezeigt. Die Brauerei ist seit 1681, seit 8 Familiengenerationen in eigener und unabhängiger Hand. Um so eine Tradition aufrecht zu erhalten, bedarf es unter anderem Geschick, handwerkliche Braukunst und immer wieder Offenheit neue Wege zu gehen. Das kann man bei en Bieren schmecken und auf dem Schloss erleben.

Angekommen am Schloss, stehen wir vor den wunderbaren Hofmauern und blicken auf das Leitmotiv der Brauerei „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“. Wir starten in den neu ausgebauten, frisch modernisierten Gastro Bereich, der für Feiern und große Feste, die perfekte Location bieten. 400 Leute können hier bis zum Morgengrauen nach Herzenslust feiern. Dazu gibt es einen schicken Biergarten und eine große Bar, sowie einen Tanzsaal und diverse Nebenräume, um sich von dem Trubel zurückzuziehen.

Weiter geht es in die Kellerräume des Samichlaus. Das Samichlaus ist das allseits bekannte Bockbier der Brauerei. In diesen Räumlichkeiten lagert in den Fässern das gute Bier. Zu Ehren des Samichlaus wurde ein kleiner Schrein mit einem alten Buch, als auch eine kleine beleuchtete Kammer, mit einem goldenen Samichlaus, oder zu Deutsch Nikolaus errichtet. Am 6. Dezember jedes Jahr wird der Samichlaus hier geweiht.

Um ein bisschen mehr die Geschichte des Schloss Eggenberg und der Brauerei zu verstehen, führt uns Karl in die Halle mit dem historischen Werdegang der Brauerei, als auch mit einer eigenen Kapelle. Früher konnte man rund um die Burg einen richtigen Wassergraben widerfinden. Heute bestehen nur noch ein paar kleine Seen die daran zurückerinnern. Die Kapelle ist wunderschön geschmückt und kann perfekt für Hochzeiten und kleine Messen genutzt werden. Hier wurden schon viele Messen abgehalten.

Nun geht es ins Herzstück des Schlosses – in die Brauerei. Dort erwartet uns neben den Edelstahlbehältern mit dem gährenden Bier, auch die wunderschöne kupferne Anlage. Hier wird die Maische angesetzt und sogar gekocht, bevor der Sud in die Edelstahlanlagen umgepumpt wird.
Die Brauerei hat etwa 100 Mitarbeiter und einen Jahresausstoss von 120 Hektolitern. Dazu kommen 20 LKWs und etwa 1.000 verschiedene Getränkemaschinen, die in ganz Oberösterreich verteilt sind. Der Bieranteil auf dem österreichischen Markt von der Brauerei Schloss Eggenberg macht etwa 1,3% aus. Die Ausschlagmenge an Bier liegt bei etwa 220 Hektolitern und die Tanks kann man mit bis zu 9 Hektolitern befüllen. Das Pils hat eine Lagerungszeit von etwa 6 Wochen, bevor es in die Flaschen abgefüllt wird. Im Jahr produziert die Brauerei 20.000 Flaschen Bier.

Während wir durch die Hallen schlendern, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Anlagen sind groß und mächtig und die Dimensionen, weit überlegen zu denen der gewohnten Kleinbrauereien. Am Ende führt uns Karl durch das Zentrallager, wo sich die Kisten auf Paletten bis zu 20 Meter hoch türmen. Wir zählen mindesten 100 Stapel, wenn nicht mehr. Und das ist die Durchlaufende für eine Woche. Hinter dieser Menge steckt eine ausgeklügelte Logistik bei der Karl von seinem Bruder unterstützt wird. Nachdem wir die Lagerhalle verlassen haben, müssen wir die Dimensionen erstmal verarbeiten. Eine spontan große und saubere Brauerei haben wir selten gesehen.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese private Brauereiführung am heiligen Sonntag und wünschen der Brauerei Schloss Eggenberg und Karl Stöhr mit seinem Team weiterhin ganz viel Erfolg und tolle neue und spannende Ideen für weitere geniale Biere.