Broyhan

Broyhan

Vor Kurzem sind wir auf den Namen Broyhan gestoßen. Was ist bitte ein Broyhan Bier? Irgendwie klingt das eher nach einem Vogel als einem Bier.

Geschichte & Herkunft

Das Broyhan Bier hatte seine Blütezeit im 16. Jahrhundert in Hannover und ist tatsächlich eines der meistegetrunkenen Biere seiner Zeit. Damals hatte die Hanse aus den norddeutschen Städten Biere in die ganze Welt verfrachtet. Das Broyhan Bier wurde in dieser von Cord Broyhan erfunden, der es zum ersten Mal am 31. Mai 1526 einmaischte. Der junge Brauknecht wuchs in Stöcken, einem Bezirk von Hannover auf. Zur Zeit der Hanse war Hamburg für seine dunkelbraunen Weizenbiere berühmt. Ja, die Weizenbiere und das vor Bayern.

Nach Abschluss seiner Lehre 1524 in Hamburg zog er wieder in seine Heimat Hannover zurück und fing im Brauhaus Sode an als Braumeister zu arbeiten. Zunächst braute er dort das dunkelbraune Hamburger Weizenbier ein, als er dann aus unbekanntem Grund das Bier zwei Jahre später in ein hellbraunes Bier abwandelte. Als er den Geschmack unwiderstehlich empfand, nannte er es kurzum Broyhan Bier. Die Braumeister dieses Bierstils wurden in Hannover schnell berühmt und schon 1546 gäbe es genug Broyhan Braumeister, um daraus eine Gilde zu formen. Das Gütezeichen dieser Gilde war der kupferne „Broyhan-Taler“, mit dem Motiv eine Hahnes darauf. Es ist schon erstaunlich, wenn man sich vosstellt, dass ein Bierstil über 300 Jahre existiert und dann einfach so von der Bildfläche verschwindet.

Im Jahr 1609 erkannte die Stadt Hannover die Gilde, als eigenständige Rechtsperson an. Von dieser Gilde blieben nach den Kriegsjahren bis zum 17. Jahrhundert von ursprünglich 320, nur noch 105 Brauberechtigte übrig. Die Mitglieder bildeten 1745 eine Sozietät und errichteten ein Gemeinschaftsbrauhaus, in dem bis 1919 Broyhan Bier gebraut wurde. Die Sozietät war der Anfang der heutigen Gilde Brauerei mit dem Broyhan Logo auf der Flasche. Im frühen 20. Jahrhundertt bot man die Flaschen als Hannover Alt oder Broyhan Alt an.

Herstellung & Geschmack

Das Broyhan Bier war mild gehopft und hatte einen niedrigen Alkoholgehalt. Seine Farbe war hell und erinnerte an einen Weißwein,. Ebenfalls erinnerte daran auch der säuerliche Geruch, der in dieser Zeit nicht ungewöhnlich war. Es gibt einige Quellen, die die Zugabe von Weizenmalz dokumentier, die etwa 1/3 der Gesamtschüttung ausgemacht haben soll. Selten wurde auch Habermalz in das Bier mit eingearbeitet. Es wurde überraschender Weise nicht gehopft und eher mit Gewürzen befüllt. Außerdem sollte ein Rauchgeschmack unbedingt vermieden werden. Dafür wurde es als kräftig und wohlschmeckend beschrieben.