Chicha Bier

Chicha Bier

Was ist denn bitte ein Chicha Bier und wo kommt es her? Traditionell kommt das Spuckebier aus Peru und wie es hergestellt wird erzählen wir euch hier.

Das beliebteste Bier in Peru ist zwar das Lager, aber hier bekommt man auch das Craft-Bier Chicha. Chicha ist ein alkoholisches Getränk. Man kann es durchaus mit Bier vergleichen und deshalb trägt es auch den Namen Andenbier. Die Herstellung des Chicha geht bis auf die Zeit der Inkas zurück. Damals beinhaltete es fermentiertes Obst oder Getreide, vorzüglich Mais. Es hat 1-6% Alkohol und macht schnell betrunken bei großer Hitze.

Herstellung

Ganz traditionell wurde das Chicha Bier mit gekauten Speichelenzymen hergestellt. Also das Getreide wurde solange gekaut, bis die Stärke in Zucker umgewandelt war. Heutzutage wird das nur noch selten so gemacht. Die Hauptzutat für ein Chicha ist Mais. Daneben werden aber auch Quinoa, Maniok, Amarant, Kañiwa, Oca, Chañar, Molle, Erdnüsse oder Palmenfrüchte für die Herstellung genutzt. Für die alkoholfreien Chicha Fans gibt es die sogenannte „Chicha morada“. Violetter Mais wird gekocht und nach dem Erkalten mit Zucker und Limettensaft verfeinert. Gerne wird das Chicha so auch als Limonade an heissen Tagen getrunken.

Die Shuar und andere Indogene Völker des Amazonastieflandes stellen Chicha auch mit Maniok oder den Früchten der Pfirsichpalme her. Beide Rohstoffe werden dafür weich gekocht und zerstampft. Die Masse wird gekaut und wieder in einen Topf gegeben. Dort kommt Wasser hinzu und die Fruchtmasse wird anschließend ausgewrungen und gesiebt. Für die Fermentation, wird das Getränk einen Tag stehen gelassen. Traditionell wird es dafür in einem Flaschenkürbis aufbewahrt.

In Venezuela hingegen wird für das Chicha Bier Reis verwendet. Dieser wird mit Rohrzucker und angegorener Ananasschale gekocht und dann püriert. Danach wird es einige Tage gären gelassen. Die alkoholfreie Variante wird mit Milch und Reis hergestellt. Um sie etwas zu würzen wird Zimt und Kondensmilch hinzugegeben.

In Chile wird Chicha mit vergorenen Äpfeln hergestellt. Das Getränk ähnelt dem Cidre und wird in den Feiermonaten im Herbst oft getrunken. Ebenso kann es auch mit Trauben hergestellt werden, was dem Wein wieder sehr nahe kommt.

Herkunft

Zu Zeiten der Inka wurde das Chicha zu zeremoniellen Anlässen getrunken, um politische Ereignisse zu feiern oder zum Sonnenfest dem Inti Raymi. Es war ein beliebtes Mittel für die Bevölkerung. Der ursprüngliche Brauch bestand darin zuerst einen Schluck Bier zu vergießen, um Mutter Erde „Pachamama“ für die erfolgreichen Ernten zu danken, bevor man es sich selbst einverleibte. Die Wortherkunft ist noch nicht final geklärt. Man nimmt aber an, dass sich das Wort Chicha nach Angaben der königlich spanischen Akademie für Sprache vom Wort chichab ableitet, das in der Sprache der Kuna „Mais“ bedeutet. Ebenso könnte es aber auch vom Nahuati-Wort chichiatl abstammen, was so viel wie „fermentiertes Wasser“ bedeutet.

Das Chicha schmeckt süsslich nach Mais und Getreide. Seine Farbe ist orange, trüb und es hat einen leichten Schaum. Je nach Herstellung schmeckt es etwas fruchtig oder auch würzig. Aber das sollte man man selbst mal probieren.