Cold IPA

Cold IPA

“Aber Bier wird doch immer kalt getrunken?” Diese Frage hört man oft im Zusammenhang mit Cold IPA. Cold IPAs haben entgegen der ersten Überlegung jedoch nichts mit der Trinktemperatur zu tun. Dieser relativ neue Stil ist ein Hybrid zwischen Pils und New England IPA.

Herkunft & Geschichte

2018 hat Wayfinder Brewery aus Portland, Oregon der Welt das erste Cold IPA geschenkt. Das Wort “Cold” bezieht sich hierbei auf die Gärtemperatur und die Hefe, die verwendet wird. Es wird meist eine Lagerhefe benutzt, die wärmer als für ein Lager üblich und kälter als ein IPA vergoren wird. Dadurch entsteht weniger Schwefel und die fruchtigen Noten der Hefe werden gleichzeitig hervorgehoben. Meist werden bei US-amerikanischen Brauereien dazu noch Reis oder Mais mit eingemaischt, was in Deutschland aufgrund des Reinheitsgebots ein schwieriges Unterfangen ist. Durch die Zugabe von Reis oder Mais soll ein schlanker Körper eines “Crispy” Lagers entstehen.

Auf diesen schlanken Körper treffen dann die intensiven fruchtigen Hopfenaromen, welche durch das Double Dry Hopping bei der Gärung entstehen. Man kann sicherlich sagen, dass Cold IPAs eine Reaktion auf Hazy IPAs darstellen. Das dichte, schwere Mundgefühl des Hazy IPAs wird hierbei durch den Körper eines Crispy Lagers ersetzt, ohne aber die intensiven fruchtigen Hopfennoten, die die Hazy IPAs so populär gemacht haben, zu verlieren.
Auch wenn sicherlich Einige Cold IPAs für eine marketingtechnische Umbenennung der India Pale Lagers (IPL) halten, so kann man feststellen, dass Cold IPAs ein neuer und eigenständiger Braustil sind, da die technischen Details im Brauprozess von IPLs, sowie der Geschmack  , unterschieden.

In Deutschland war es Bräugier aus Berlin, die im Oktober 2021 diesen Stil in Kollaboration mit der irischen Brauerei Third Barrel Brewing, braute. Mittlerweile haben aber auch andere deutsche Brauereien, wie Frau Gruber und Schwarze Rose, diesen Braustil nachgebraut und in ihr Sortiment aufgenommen.

 

Bildquelle: Depositephotos