Concours international de Lyon

Concours international de Lyon

Schön war es im März in Lyon. Wir, Andy und Chris, haben uns zum Concours international de Lyon angemeldet um die spannendsten Bier aus Frankreich, Belgien, Niederlande, Spanien und mehr zu verkosten.

Anreise

Von Stuttgart ging es zunächst mal mit dem TGV über Straßburg direkt nach Lyon. Dort angekommen sind wir durch die Stadt zum Hotel geschlendert. Im Bordbistro gibt es ein ganz vernünftiges Galiläa Pale Ale oder IPA. Leider ist der Preis mit 8€ ziemlich satt. Aber dafür ist es kühl. Während wir uns natürlich auf der Fahrt mit leckeren Bierchen begnügt haben, bietet Lyon auch einige nette Spätes mit viel Bier an. Aber Vorsicht auch hier muss man genau auf das Ablaufdatum schauen. Denn die Biere sind meistens über ein Jahr durch. Für Biere wie Trappisten und Quadrupel ist das natürlich perfekt. Darum haben wir uns auch erstmal eine Lambic Flasche geholt, die den Preis im Zug wieder ausgeglichen hat. Danach gin es durch den wunderschönen Stadtpark ins Hotel. Das Mariot Hotel ist direkt am Kongresszentrum und bietet 400 Zimmer an. Da ist Platz für jeden und das auch sehr günstig.

Hoppy Days

Am Abend sind wir dann aufgebrochen und 540 Stufen bis zum Croix Rousse, so nennt man die Gegend, gelaufen um den bekannten Bierladen Hoppy Days zu besuchen. Schnell wird klar, dass dies ein besonderes Viertel ist. Hier feiern alle möglichen Nationen und leben in ihrem eigenen kleinen Universum. Mittendrin die Sonne, das Hoppy Days. Mit ordentlich Craftbier und jede Menge Know How am Start. Auch gibt es hier ein Tap, kleine Leckereien und jede Menge gute Gesellschaft. In Lyon gibt es in jedem Craftbier Laden Tische und Stühle, damit man die Biere in Ruhe genießen kann. Außerdem darf man seine Pizza oder Brotzeit mitnehmen. Klasse. So lassen wir den Abend ausklingen.

Concours international de Lyon

Es geht los. Am Morgen bereiten wir uns erstmal mit einem guten Frühstück vor. Wichtig: Kein Kaffee eine Stunde vor dem Tasting, kein Parfum und möglichst nüchtern erscheinen. Als wir vor der großen Empfangshalle stehen und die Rolltreppen hinunterfahren, wird uns das Ausmass der Veranstaltung erst klar. Über 400 Leute tummeln sich hier und werden fotografiert. Einer nach dem anderen bekommt seine Goodie Bag und das Namensschild. Wer denkt es geht nur um Bier, hat weit gefehlt. Es geht um Wein und Spirituosen und dann um Bier.

Wir sitzen am Tisch mit einem BJCP Judge und einem Brauer aus der Region. Beide sind sehr kommunikativ und das Tasting macht zunehmend Spass. Das Tasting selsbt läuft ganz einfach ab. Man bekommt einen Kübel und ein Glas gestellt. Dazu Brötchen und Wasser um zu spülen. Eine extra abgestellte Kellnerin gießt die verdeckten Flaschen ein. Man muss sie schon anweisen, dass die Flaschen gedreht werden müssen, denn der Absatz kommt sonst ins letzte Glas und wird anders bewertet. Dann legen wir los. Wir haben 16 Blonde Ales und 16 Amber Ales. Mit dabei sind Fehlaromen von DMS über Diacety und Buttergeschmack, aber auch kreative Bier mit Koreander und Zimt. Ein paar wirklich gute Blonde Biere und Amber Ales sind dabei.

Die Spirituosen Trinker sind zuerst fertig und machen sich auf den Weg zum Buffet. Danach kommen die Weinkenner und zuletzt die Biersommeliere. Wenn man sich so umschaut dann finden wir viele leise Tische, die weniger kommunikativ ihrer Arbeit nachgehen, wieder. Eigentlich schade, da Bier ja perfekt verbindet. Wir stürzen uns auch auf das Buffet und es gibt einige Leckereien. Das Beste, die Barrel Aged Tester holen ihre Flaschen auch heraus und wir dürfen von Allem etwas probieren.

Die Stadt

Nach dem Concours müssen wir erstmal etwas ruhen. Dann machen wir uns aber wieder auf den Weg in die Stadt. Wir fangen mit einem kleineren Craftbierladen an. AFKraft hat einige schöne Biere am Start. Nur leider ist der Laden etwas teuer und keiner darin hat auch Lust mit uns zu sprechen, also schauen wir uns die Auswahl an und gehen weiter. Wit landen ein paar Meter weiter in der Kneipe Le Jeu de Paume. Die Kellner sind zwar echt mies drauf und die Inneneinrichtung spiegelt das wieder. Aber das IPA ist klasse vom Hahn. Nach der kurzen Ermunterung gehen wir ins La Plante Du Loop Chevreul. Dort treffen wir auf die Biersommelier Community aus Deutschland. Wir probieren uns zusammen durch die Spezialitätenbiere durch. Wer hier was Cooles probieren will, der sollte unbedingt den Besitzer fragen. Dieser ist engagiert und weiss über die Bierwelt bestens bescheid. So probieren wir ein Sacrilege Sauer mit Rauch, ein Pohjala X und weitere spannende Biere.

Danach machen wir uns auf zum schönen Part von Lyon. Während die Banhofseite von Lyon wirklich nichts besonderes ist, haben die Seiten nach den Brücken über die Rhone wirklich einen gewissen Charme. Man merkt die unfreundliche Gastfreundschaft in den Lokalen zwar, aber die Biere und die Stadt machen das wett. Vom Funky Money mit 12 Bieren am Tap geht es ins James Beer House. Dort gibt es von 18-21 Uhr Happy Hour und jeder Pint kostet 5,50€. Da nehmen wir ein Debauche Sour IPA und ein Orbital NEIPA zu uns. Hier kann man gut und gerne 2-3h verweilen. Das Pub hat Charme und gute Musik. Aber wir haben unseren freunden von Hoppy Days versprochen zu kommen und mit Ihnen die 3 Magnum Flaschen Sacrilege aufzumachen. Das tun wir Schließich auch und teilen mit allen, die Lust haben. Beim Bier geht es ums Teilen, ums Verweilen und um gute Freundschaften. Auf jeden Fall haben wir einen wunderbaren Abend und Croix Russe, sowie Hoppy Days zeigt uns das wir als Deutsche in Frankreich sehr willkommen sind, entgegen der Clichés die man so kennt. In diesem Sinne besucht Lyon, lasst euch von der Stadt überraschen und geht vielleicht mal dem ein oder anderen Tip von uns nach. Cheers!