Das Radler oder Alsterwasser

Das Radler oder Alsterwasser

Wir haben uns gefragt, wie eigentlich das Radler oder Alsterwasser entstanden sind. Woher kommen die Begriffe und was steht dahinter? Die beiden Alternativen fĂŒr Autofahrer, die gerne Bier trinken möchten, aber nicht die volle Dosis zu sich nehmen wollen, haben ihre ganz eigene Geschichte. Beide werden mit Limonade gemischt und heissen in diversen Bundesstaaten und LĂ€ndern anders. So wird in Bayern oder auch in Baden WĂŒrttemberg von einem Russ oder SĂŒĂŸer gesprochen, wobei hier Weizenbier und Limonade gemischt wird. Alsterwasser ist eher norddeutsch und im französischen Raum der Schweiz sagt man auch gerne PanachĂ©. Eine Mischung mit Almdudler in Österreich bezeichnet man auch als Almradler und mischt man ein Bier mit Mineralwasser nennt es sich Sauerradler. Im MĂŒnsterland mischt man gerne Bier mit Orangenmarmelade darum heisst es auch Wurstwasser und in den Niederlanden sagt man dazu Sneeuwitje oder zu deutsch Schneewittchen. Da wir jetzt alle Begrifflichkeit durch haben stellt sich nun die Frage woher kommen der Ausdruck Radler und das Alsterwasser?

Das Alsterwasser

Das Alsterwasser ist schnell erklĂ€rt und ist auf die vorgebliche Farbe des Hamburger GewĂ€ssers zurĂŒckzufĂŒhren. Aber die Geschichte ist doch Ă€lter als angenommen. Im Mittelalter gab es den Beruf des WassertrĂ€gers, den nur wenige ausfĂŒhren konnten. Das bedeutet die Alster war sehr sauber zu der Zeit und man konnte das Wasser bedenkenlos trinken oder verkochen. Doch als die ersten Binnenalster Wasserwerke Mitte des 16. Jahrhunderts auftraten wurde die QualitĂ€t des Wassers schlechter. Durch den Abfall, den man ĂŒblicherweise in der Alster entsorgte, war die Alster kurz davor zu kippen. FĂ€rber leiteten ihr Blei und Arsen in das Wasser und belasteten den Fluss unglaublich. Der Fluss erholte sich durch einige Aktionen der Stadt. Vor Allem nach dem großen Brand im Mai 1842, der fast ein drittel der Stadt zerstörte, wurden die Bewohner aufgerĂŒttelt. Heute ist er schon etwas heller man vergleicht gerne sein Wasser mit dem gleichnamigen Alsterwasser oder BiermischgetrĂ€nk.

Das Radler

Das ursprĂŒngliche Radler, wie wir es kennen, ist in der Regel eine Mischung aus bier und Zitronenlimonade. Ds VerhĂ€ltnis betrĂ€gt meistens 60% Bierund 40% Limonade. Die Begrifflichkeit entstand im 20. Jahrhundert. Wer damals mit dem Fahrrad unterwegs war, wollte nicht zu viel trinken, um sein Rad nicht mehr besteigen zu können. Das Rad war ein beliebtes Fortbewegungsmittel zu dieser Zeit. Der Legende nach soll eine Mann namens Franz Xaver Kugler 1922 das Radler erfunden haben. Kugler war Streckenarbeiter und seine Kollegen waren stĂ€ndig durch starken Durst geplagt. In den 20ern grĂŒndete er ĂŒbrigens auch die Kugleralm. Als das Fahrrad mit der aufkommenden Zeit als Fortbewegungsmittel immer beliebter wurde, ließ er eine Fahrradweg bis zu seiner Kugleralm errichten. Im Juni 1922 besuchten ihn darum spontan 13.000 Radler aus MĂŒnchen. Auf so einen Ansturm war er natĂŒrlich nicht gefasst und er musste sich was einfallen lassen. Im Lager hatte er glĂŒcklicherweise noch tausend Flaschen Zitronenlimonade stehen und so begann er ein neues GetrĂ€nk zu mischen die „Radlermaß“. SpĂ€ter wurde dieser Begriff einfach abgekĂŒrzt und schlicht Radler genannt. In einigen Aufzeichnungen ĂŒber das Jahr 1900 wird jedoch bereits die Radlermaß erwĂ€hnt, daher ist unklar ob die Geschichte tatsĂ€chlich dem Erfinderreichtum von Kugler zufĂ€llt. Fakt ist, dass das Radler in aller Mund und damit ein wirklich schönes AlternativbiergetrĂ€nk geworden ist.