Das teuerste Bier der Welt

Das teuerste Bier der Welt

Wir haben uns mal aufgemacht und das teuerste Bier der Welt gesucht. Was kann man so für Bier ausgeben und warum?

Das wahrscheinlich teuerste Bier der Welt, das jemals verkauft wurde und das es auch nur einmal gibt war eine falsche „Löwenbräu Lager“. Der stolze Preis betrug 11.000€. Die Flasche wurde von dem Feuerwehrmann Leroy Smith gefunden und stammte aus Lakehurst. Sie wurde am 6. Mai 1937 abgefüllt und gehörte ursprünglich dem über Amerika abgesürzten Hindenburg. Smith fand damals 6 Flaschen dieses Bieres, jedoch ist der Standort der fünf anderen Flaschen unklar. Selbstredend sind die Biere heute nicht mehr genießbar und genießen nur noch einen Sammlerwert. Aber nun zur Liste der kaufbaren, teuersten Bier der Welt.

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Auf Platz eins ist das Vielle Bone Secours der Brasserie Caulier aus Belgien mit einem stolzen Preis von 785€. Die Brauerei wurde 1933 von Charles Caulier gegründet und braut seit dem charaktervolle Biere mit dem gewissen Etwas ein.

 

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Auf dem zweiten Platz kommt das Nail Ale der Antarctic Brewery aus Australien. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Sea Shepered Conversation Society, einer gemeinnützigen Organisation zum Schutz der Ozeane gebraut. Tatsächlich wurde dafür ein riesiger Eisberg in Tasmanien geschmolzen und das Wasser nach Perth gebracht. Danach wurde das Bier in 30 einzelnen Flaschen verkauft und die zweite Flasche hat es sogar auf Stolze 1.635€ gebracht, was es eigentlich zum teuersten Bier der Welt macht. Die weiteren Flaschen gingen aber durchschnittlich für 750€ raus.

 

3

Auf Platz drei ist ganz klar das End of History der Brewdog Brauerei aus Schottland. Das legendäre 55%ige Bier gebraut aus Brennnesseln und Wacholderbeeren wurde für die Brewdog Punks Aktionäre veröffentlicht, da diese mehr als 20.000 Dollar in die Brauerei investierten und dafür ein Dankeschön erhalten sollten. Es hat einen Wert von etwa 710€. Wer sich auch an Brewdog beteiligen möchte, kann das für etwa 90€ pro Aktie gerne tun.

 

4

An vierter Stelle steht das Jacobsen Vintage 3 der Carlsberg Brauerei aus Dänemark mit einem stolzen Preis von 275€ für die 0,375l Flasche. Diese ähnelt einer kleinen Champagnerflasche und ist mit einem Korken verziert. Das goldgelbe Bier ähnelt vom Geschmack her einem Wein, mit Malz und einem Schuss Hustensaft. Der Name des Bieres kommt vom gleichnamigen Gründer J.C. Jacobsen und wurde in Straßburg hergestellt. Die Charge umfasste etwa 1.000 Flaschen. Das besondere an dem Bier ist wohl die Lagerung in Eichenfässern.

 

5

Auf Platz 5 steht der Schorschbock 57 von Schorschbräu und kommt als erstes Bier der Rangfolge aus Deutschland. Exklusiv in Kleinauflage gebraut und in einer Keramikflasche präsentiert sich das Bier als sehr hochwertig. Mit 57% Alkoholanteil ist es das stärkste Bier der Welt. Der Eisbock stammt aus dem fränkischen Oberasbach und wurde vom Chef höchstpersönlich signiert und von Hand mit Siegelwachs verschlossen. Für 180€ ist die Flasche zu haben.

 

6

Das Utopia von Samuel Adams USA liegt mit 140€ auf Platz sechs. Es hat einen Alkoholgehalt von knapp 28% und wird etwa alle zwei Jahre neu aufgesetzt. Insgesamt werden pro Charge nur 13.000 Flaschen hergestellt. Bei dem Bier handelt es sich um ein Starkbier. Das Besondere daran ist, dass es in Eichenfässern über 24 Jahre gelagert wird und eine geheime Hefe namens Ninja Hefe beinhaltet. Es schmeckt laut Zeugenaussagen eher nach einem Cognac, also nach einem Digestif, statt nach einem Bier. Nach 24 Jahren Lagerung hat sich da bestimmt einiges an alkoholischen Stoffen zusammengezogen.

 

7

Auf Platz sieben steht das Reserve Crown Ambassador Lager aus Australien. Das Lagerbier soll wie ein feiner Wein schmecken und ist 10 Jahre lang haltbar. Die perfekte Trinktemperatur liegt bei 15°C und es hat 9,6% Alkohol. Der Preis liegt bei stolzen 83€. Es wird oft mit einem der besten Biere der Welt verglichen und hat einen bernsteinfarbenen Kupferton.

 

8

Wen wundert es, dass sich auf der Liste der teuersten Biere der Welt gleich zwei Brewdog Biere befinden? Uns jedenfalls nicht. Das Sink the Bismarck der schottischen Brauerei ist auf Patz acht und kostet etwa 74€. Es handelt sich dabei um ein Imperial Stout mit 41% Alkoholanteil. Das Bier hat extra einen Schraubverschlus, dass es in kleinen Mengen genossen werden kann. Das Etikett warnt mit dem Spruch „This is an extremely strong beer; it should be enjoyed in Small servings the same manner and with an aristocratic Nonchalance – in exactly the same manner that you would enjoy a fine whisky, a Frank Zappa Album or a visit from a friendly yet anxious ghost“. Brewdog weiss eben, wie man cooles Marketing macht.

 

9

Auf Platz neun befindet sich das Tutankhamun Ale der Tutankhamun Brauerei aus Schottland mit 70€ pro Flasche. Hinter diesem Gebräu steht ein altes 3.250 Jahre altes Rezept der königlichen Brauerei der Königin Nefertiti aus Ägypten. Es wurde von dem Cambridge Archäologen Dr. Barry Kemp 1990 entdeckt. Insgesamt wurden daraus 1.000 Flaschen hergestellt. Es wurde zusammen mit dem schottischen Brauer Jim Herrington eingebraut, doch die Brauerei schloss wenige Zeit später. Darum ist es leider kaum noch erhältlich.

 

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Auf Platz zehn ist der Magnus 16 von Riegele. Dieses leckere Getränk durften wir tatsächlich auch schonmal verkosten. In Handarbeit gebraut und in Holz gereift, hat es den Anmut eines Trappistenbieres. Die Spezialhefe und die Aromenkomplexität der andere Zutaten, fördern ein schönes Zusammenspiel von Orangenschalen, Honig und Eichenholz zu Tage. Ein tolles Bier für besondere Anlässe. Mit 12% eher angenehm trinkbar, bei etwa 18°C. Der Preis liegt bei 49€.

Wer die normalen Bierpreise von 80 Cent aufwärts bis 1,30 € gewohnt ist, wird bei den oben genannten Flaschen nicht schlecht staunen. Aber wer eben Qualität möchte der sollte auch bereit sein, dafür etwas auszugeben. Wir haben unsere Meinung mit dem Blog und der zunehmenden Liebe für Craftbier deutlich überholt und sind der Überzeugung, wer 8€ für eine Flasche Wein zahlt, kann auch mal 3€ für ein sehr gutes Bier ausgeben. Und wer für einen Whisky 100€ und mehr zahlt, der kann sich auch mal dem Unerwartetem hingeben.