Discounter Bier

Billig Bier oder Handwerksbier?

Discounter Bier

Billig Bier oder Handwerksbier?

Wenn wir in den Discounter, wie Lidl oder Aldi gehen, dann fragen wir uns jedes Mal, sollen wir das Bier kaufen oder ist das eigentlich nur Craftbier für Craftbiereinsteiger gedacht. Möglicherweise ist es auch Massenware, die für einige Leute auch eine Herausforderung darstellen. Wir können aus eigenen Erfahrung schon mal sagen, dass sich das Niveau in den Supermärkten in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Aber natürlich noch lange nicht an ein gut gemachtes IPA aus USA heranreicht. Dennoch sind einige Brauereien drauf und dran, die Biere besser und schicker zu gestalten. Aber wer steckt eigentlich hinter den einzelnen Biere von Lidl, Aldi und co?

Lidl Bier

Lidl hat schon mit einigen Reihen wie Steam Brew und The Crafty Brewing versucht Craftbier zu produzieren. Aber auch Marken wie Perlenbacher Premium Pils, Gold, Hefeweissbier und Radler, sowie Radler alkoholfrei sind recht bekannt. Das Grafenwalder Pils, Radler, Wild Orange mit Lemon, alkoholfreie Weissbier und das Gold sind oftmals schon zum warmen Wochenende gut verkauft worden. Gebraut werden die Biere an einer Stelle, nämlich bei der Frankfurter Brauhaus GmbH. Wer schon Namen wie Pilsator, Spitzkrug oder Frankfurter Bier gehört hat, der kennt die Brauerei. Seit über 600 Jahren sitzt die Brauerei in Frankfurt an der Oder und bereits 1396 haben die ersten Mönche in der Nähe gebraut. Seit 2004 gibt es die GmbH und die Weiterentwicklung des Standortes ist auch unter anderem durch Namen wie Feldschlösschen, Gilde und Champigneulles bekannt. Die Gruppe hat sich zwischen 2006 und 2011 deutlich vergrößert und gehört jetzt zu einer der größeren Brauereigemeinschaften.

Das Premium Pils Bergadler, aus den beliebten Kunststoffflaschen hingegen stammt von der Mauritius Brauerei in Zwickau. 2018 wurde diese von Dinkelacker Schwabenbräu übernommen und stellt auch die bekannten Marken Mauritius Bräu und Sachsengold für Netto her. 1857 wurde der Zuschauer Brauereiverein gegründet und daraus entwickelte sich 1859 die erste Vereinsbrauerei. 1889 kam es zur Auflösung des Vereins und zur Gründung der Vereinsbrauerei zu Zwickau AG. Die VEB Brauerei schloss ich 1959 mit dem Braukombinat Zwickau zusammen und 1990 wurde die Mauritius Brauerei gegründet. 2019 feierte die Brauerei ihr 160 jähriges Jubiläum. Die Zwickauer Hopfenkrone oder das Trabi Bier sind recht bekannt.

Aldi Bier

Bei Aldi Nord heisst die Eigenmarke Schultenbräu. Das Pils in Dosen wird in der Brauerei Mönchengladbach gebraut und diese wiederrum ist ein Ableger der Öttigner Brauerei. Womit auch die Frage nach der Produktionsmasse geklärt wäre. Öttinger stellt sowohl für Penni als auch Aldi her. Bekannt im Süden der Republik ist das Bier Karlsquell und dabei das Radler alkoholfrei und das Malz Bier. Im Norden hingegen gibt es das helle Lagerbier namens Maternus Gold, welches in der Brauerei Martens in Belgien produziert wird. Die Brauerei wurde 1758 gegründet und liegt bei Bocholt. Nach Einführung de sSystempfands im Jahr 2003, hat die Brauerei angefangen in Pet Flaschen abzufüllen. Bekannte Marken sind Sezoens, Kristoffel, Hamburger, 1758, Mexicanos, Limburgs Witte, Luxus, Opus, Karlskrone, Schultenbräu und Argus Pils. Schultenbröu ist inzwischen auch bei Aldi Süd erhältlich.

Netto Bier

Meisterbräu und Sachsengold werden ebenfalls von der Mauritius Brauerei in Bocholt umgesetzt. Die Biermarke Grafensteiner wird jedoch von der Brauerei Königshof GmbH in Krefeld umgesetzt. Die Brauerei ist noch recht Jung und wurde 2003 in Fischen an der Obergath gegründet. 2009 bereits hat die Brauerei schon 400.00 0hl im Jahr hergestellt. Von 11 ist die Brauerei zu 78 Mitarbeitern in kürzester Zeit herangewachsen. Marken wie Königshofer Alt, Pils und Radler Naturtrüb, aber auch Alt, Export und Weizen sind mit dabei. Dabei sind die Biere im sehr günstigen, als auch im Niedrigpreissegment angesiedelt.

Penny Bier

Das Eigenbier bei Penny heisst Adelskrone. Gebraut wird es von der dänischen Brauerei Darguner. In Dargun haben sich bereits 1172 Mönche mit dem Beirbrauen beschäftigt. Hinter der Marke steht der deutsche Braumeister Christian Deindl. Gelernt hat er im staatlichen Hofbräuhaus München. Daher kennt er alle Tricks für gutes Marketing, aber auch das Handwerk aus dem FF. Neben dieser Marke, ist auch die Brauerei Harboes Bryggerie aus Dänemark mit Sitz in Skælskør dabei. Energiedrinks und fruchthaltige Getränke werden ebenfalls hier hergestellt.

Kaufland Bier

Kaufland hat bereits seit einigen Jahren ihr eigenes Bier in den Regalen. Der Name ist Feldschlösschen und relativ bekannt. Das Bier stammt von der Dresdner Brauerei Feldschlösschen AG und wartet mit einem Pils, einem Felsenkeller Urhell und dem schwarzen Steiger auf. Seit 1858 gibt es die Braeurei bereits. Damals war sie noch eine Aktienbrauerei. Nach dem Krieg bildeten drei ansässige Brauereien in Dresden die Versorgung von Bier Feldschlösschen, Felsenkeller und Waldschlösschen. 1979 wurde daraus das VEB Dresden. Ein Verbund oder sogenanntes Getränkekombinat. Nach der Wende wurde die Produktion eingestellt und 1992 übernahm Holzten die sächsische Brauunion. Die dann 1995 das Feldschlösschen in eine Aktiengesellschaft umformte. 2004 erwarb die Carlsberg A/S die Brauerei. Damit ist auch klarweher der Wind weht.

Fazit

Jetzt seht ihr das hinter jedem Bier auch eine solide Brauerei und kein komisches kleines Gewerbe sitzt. Aber auch klar wird, dass die großen Player im mit im Spiel sind, wenn es um den Massenabsatz geht. In amerikanischen Verhältnissen kann man dabei noch lange nicht von industriellen Brauereien sprechen. Aber betrachtet man den Markt aus der Perspektive eines leidenschaftlichen Craftbiertrinkers, dann wird es umso wahrscheinlicher, dass industriell gefertigte Biere, schon alleine aus der Preissicht, die Oberhand gewinnen werden. Wenn es schmeckt soll es uns recht sein, aber leider ist unsere Erfahrung mit den günstigen Biere, vor Allem in Plastikflaschen alles andere als zufriedenstellend. Prost.