Empirical Spirits

Empirical Spirits

Von Empirical Spirits haben wir Die Tasters und ein paar Dosen bekommen. Was verbirgt sich hinter den Spirits und warum gerade diese? Ganz einfach die Spirits sind mit belgischer Hefe und auf Basis von teilweise Bier gemacht. Aber wollen wir mal genauer hinschauen. Bei Empirical geht es nicht um einfache Spirits, es geht vielmehr um wissenschaftliche und kulinarische Innovationen – Spirits beyond eben. 2017 haben Lars Williams und Mark Emil Hermansen das Label in einer Küche mit 10 m2 in Kopenhagen gegründet. Lars hat mehrere Jahre in London und New York gekocht und als Kopf des Nordic Food Labs einige Erfahrungen gesammelt. Mark hat Anthropologie in Oxford studiert und setzte sich mit seine Thesis für das New Nordic Food ein, wobei es um Resourcen, Nachhaltigkeit und weitere Themen im Food Bereich geht. Die beiden lernten sich kennen und hatten direkt eine intensive Connection.

Bei Empirical geht es darum den Geschmack in eine neue Richtung zu drehen. Dazu mischen sie die östliche und westliche Spirituosenkultur und verwenden ungewöhnliche Techniken. Um es auf den Punkt zu bringen, sie teilen den Prozess in 7 Bereiche: Malz, Koji Gerste, Brauen, Zutaten, Destillieren, Blenden und Mischen. Sie bilden dazu einen warmen Raum, ähnlich einer Sauna bei 37°C. Die Koji Gerste fängt an zu sprießen und die Enzyme freizugeben, ähnlich wie beim Mälzen. Dann wird eine Würze mit Pilsner Malz und der Koje Gerste angesetzt. Danach geht es in die Fermentierung. On top zu dem hinzugefügten Zucker kommt belgische Saison Hefe. DAs ganze darf dann in einem Vakuum fermentieren und wird abgefüllt.

Das kleine Taster Set beinhaltet den Ayuuk Blend, dessen Inhaltsstoffe hauptsächlich aus Basilikum, Passili und rauchgetrockneten Chilis besteht. Das merkt man nicht nur auf der Zunge, die umso wärmer wird, sondern auch direkt schon im Geruch davor. Absolut einzigartig. The Plum beruht auf dem Gedicht von Robert Frost – Die Rosenfamilie, wobei er davon ausgeht, dass die Pflaume ebenso verwandt ist mit den Rosen, wie Apfel oder Pfirsich. Der Pflaumenkern hat einen ähnlichen Geschmack wie Mandeln und diese nuancierten Marzipannoten macht sich Empirical hier zu Nutze macht. Tatsächlich riecht es volle Pulle nach Marzipan und auf der Zunge sitzt eine intensive Mandelnote bis hinten in den Gaumen. Zuletzt ist das Fuck Trump and the stupid fucking wall dabei wurden Habaneros unter Niedrigdruck zur Destillation gebracht. Dadurch kommt das Spektrum der Habaneros voll und ganz raus. Die Habaneros brennen bis in die hintersten Teile der Nase und der Gaumen ist absolut fantastisch voll erfüllt mit dieser präsenten Schärfe. Wow.

Dann haben wir noch die Dosen Can 01 und Can 02. Can 01 ist ein Mix aus Oolong Tee, getoastete Birke und grünen Stachelbeeren. Das ganze wurde natürlich auf belgischer Hefe Basis angesetzt. Can 02 hat saure Kirschen, schwarze Johannisbeerenknospen, junge Pinienespitzen und Walnussholz mit im Gepäck. Can 1 kommt opak goldorange mit kleinen Stückchen drin daher. Der Geruch ist Vanille und Pfirsich. Auf der Zunge kommen Pflaumen dazu und die Mitte ist spritzig. Der Abgang ist extrem lang und komplex, die Stachelbeeren zeigen sich voll und ganz. Can 2 ist dunkel Kirschrot und auch trüb. Der Geruch erinnert zunächst an Cola. Der Antrunk ist aber mehr Kirsche mit Beeren und die Mitte ist erfrischen karbonisiert. Der Abgang sind schwarze Johannisbeeren. Die beiden Can sind eine neue Erfahrung und ganz lecker gemacht. Zum mixen oder für einen Abend mit Spirits perfekt geeignet.