Gotlandsdricka

Gotlandsdricka

Gotlandsdricka, ist das ein Name einer schönen Frau oder eine Waschmittelsorte? – Nein es handelt sich um ein Ale oder Bier aus Schweden.

Geschichte & Herkunft

Der Name Gotlandsdricka stammt wörtlich aus dem schwedischen und bedeutet gotländisches Getränk. Gotland ist eine der großen schwedischen Inseln und liegt in der Ostsee. Visby ist die Hauptstadt und zeichnet sich durch mittelalterliche Stadtmauern und laktritzliebende, nette Menschen aus. Die Gotländer achten sehr auf den Unterschied zwischen einem Bier, Ale und einer Drikke. Die Drinnen wurden ursprünglich nur zu Mahlzeiten serviert, wie in moderneren Kulturen der Wein. Während früher Biere und Ales als alkoholische Getränke angesehen wurden, waren die Drikken Malzgetränke antialkoholisch.

Seit der Wikingerzeit wurde das Brauen auch hier zu Lande von Frauen betrieben. Männer halfen den Wacholder, das holz das Wasser oder die notwendige Ausrüstung zu beschaffen. Das Gotlandsdricka ist das gleiche Gebräu, das die Wickinger tranken. Die Tradition wurde auf der Insel Gotland erhalten, währen der Hopfen für einen Umschwung in der Brauindustrie im 13. Jahrhundert sorgte. Hopfen wurde ganz einfach beim Brauen durch die Wacholderzweige ersetzt und als Zuvkereersatz wurde im 20. Jahrhundert dazu noch Honig in die Drive gegeben. Die Gotlandsdricka ist mit dem finnischen Sahti sehr verwandt, da beide ähnlich hergestellt werden.

Herstellung & Geschmack

Der Brauprozess wurde mit Malz und Getreide gestartet, Bei dem Getreide handelte es sich um Gerste, Hafer, Roggen oder Weizen. Das Korn ließ man zunächst sprießen und trocknete es anschließend in einem Saunahaus oder in einer speziellen Hütte namens Kölna. Es gab zwei verschiedene Trocknungsverfahren, einmal die normale Trocknung mit Rauch und die Trocknung mit einer dafür angelegten Anlage zur Zirkulation des Rauches, um den rauchigen Geschmack etwas zu mildern. Das Malt wurde anschließend in einen Maischbottich mit heißem Brauwasser gegeben und mit Wacholderzweigen und Beeren verkocht.

Das Abmachen stelle sich als schwierigster Brauschritt heraus, da man hier genug Zweige und Wacholderblätte haben musste, um eine Filterung am Boden des Bottichs zu ermöglichen. Ebenso wie beim Sahti, wurde der Bottich mit Stroh ausgelegt, um eine besser Filterung der Maische zu ermöglichen. Wenn sich die Stoffe abgesetzt haben, öffnete man den Hahn des Bottiches vorsichtig und ließ die Maische ablaufen. Je länger man die Drikke kochte, desto süßer wurde sie.

Nachdem das Gebräu abgekühlt war, wurde es in Holzfässer mit Backhefe gegeben. Diese fermentierte zwischen 4-5 Tage und entwickelte und en Fässern Kohlensäure und Alkohol. In den Modernen Drikkebrauereien werden die klassischen Holzgefäße durch Edelstahltanks ersetzt und das Malz als Extrakt oder in geschrotteter Form hinzugegeben. Ebenso wird das Malz mit Hopfen direkt in einen Beutel gegeben, der ähnlich, wie bei einem Tee in die Brauflüssigkeit eingetunkt und gekocht wird. Das fermentieren erfolgt in Palstikbottichen.

Der Geschmack der Drikka ist heftig und schmeckt nach Kräutern. Das Bier selbst ist hellsalzig bis bernsteinfarben und schmeckt im Antrunk würzig, fruchtig. Die Hefenoten werden hinten raus immer intensiver.

Quelle: W.carter, Gotlandsdricka, Dimensionen, CC BY-SA 4.0