Grodziskie

Grodziskie

Das Grodziskie, auch Grodzisz oder Grätzer genannt ist eine Weizen-Biersorte. Der Unterschied zu den normalen Weizenbieren liegt darin, dass es zu 100% mit Weizenmalz eingebraut wird. Eine kleine Besonderheit, die dazu kommt ist das Räuchern mit Eichenholz- Trotz der Dunkelmalznoten, ist das verwendete Malz hell und damit auch der Endfarbton des Bieres.

 

Herkunft und Geschichte

Seit dem Mittelalter werden obergäriges Weizenbiere bereits in europa gebraut. Im Laufe der Zeit bildeten sich dadurch natürlich viele Unterarten heraus wie das Kristallweizen, das Hefeweizen oder auch das Grätzer Bier. Die erste urkundliche Erwähnung hat das Grodziskie im Jahre 1257 in der Stadt Grodzisk Wielkopolski in Polen, die dem Zisterzienserorden in Pardauz gehörten. Das Bier entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter und gewann mit dem industriellen Brauwesen in Polen an Wichtigkeit.

Die Legende besagt, dass ein Benediktinermönch names Bernard von Wąbrzeźno um 1603 als die Brunnen der Stadt schon fast ausgetrocknet waren betete und die Brunen sich plötzlich wieder füllten. Das Wasser daraus sollte jeden wieder gesund machen und als Dankbarkeit wurde jährliche ein Fass des Grodzisk Bieres gebraut.

Die früheste Aufzeichnung eines Exports des Bieres gibt es um 1671. Wichtige Personen konnten ein Fass für 15 Gulden erstehen. Auch die Hutmacherzunft erlegte die Strafe, dass bei dem Verlust eines Hutes entweder 12 Groschen oder ein Fass Grodziskie entrichtet werden sollte. Seit 1918 wurde die Stadt Grodzisk Wielkopolsk in Grätz umbenannt. Dadurch wurde der Stil hier zu Lande auch als Grätzer Bier bekannt. 1922 wurde die Produktion nur noch von einem einzigen Unternehmen ausgeführt – Zjednoczone Browary Grodziskie. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Brauereien verstaatlicht und dadurch vernachlässigt. Seit den 80er Jahren wird in Polen dennoch die Produktion des Bieres wieder fortgesetzt. Seit 2010 gibt es sogar kommerzielle Produktserien. 2011 bildete der Polnische Verband der Hausbrauer eine Kommission für die Widerbelebung des Grodziskie-Biers. Seit 2013 wird auch die Stilrichtung genau von diesem Verband definiert.

 

Geschmack

Das Aussehen ist Goldgelb bis blank transparent und die Nase wird von einer leicht rauchigen Ester angesprochen. Der Antrunk kommt etwas mit Getreidegeschmack, rauchig herüber und entwickelt sich hinten bitter. Der Körper ist cremig und die Stammwürze gering. Der Weizenanteil schafft ein tolles Mundgefühl und der Alkoholgehalt liegt zwischen 2,5 – 3,6%.

Ursprünglich wurde das Bier in Holzfässern fermentiert und die Würze offen heruntergekühlt. Nach einiger Zeit wurde der Schaum abgeschöpft und ein wenig Hefe zur Wiederverwendung geerntet. Die Nachgärung fand zumeist in den Flaschen statt. Der Restextrakt führte zu einer hohen Karbonisation. 4-5% der Flaschen platzten damals.