Happy Weltfrauentag
Happy Weltfrauentag
Bier war lange Zeit Frauensache, bis die bärtigen Newcomer zugeschlagen und das Gebiet für sich beansprucht haben. Zum Weltfrauentag gibt es von uns eine kleine Ode an die Welt der weiblichen Brauerinnen.
Der Beginn des Kultgetränks fand in der Steppe statt. Die eifrigen Sammlerinnen haben schlichtweg ihr gesammeltes Getreide im Korb vergessen. Ein wenig Regen und Wasser gemischt mit Sonnenstrahlen und schon gärt die Suppe. Als dann dieses Getränk noch seine Wirkung zeigt, war das erste Bier geboren. So oder so ähnlich könnte die Geschichte angefangen haben. Sicher ist jedoch, dass es die Frauen waren, die zuerst brauten und das Handwerk von Generation zu Generation weitergaben.
Daher ist es auch klar, dass die Göttin des Bieres eben weiblich sein muss. Tjenemit hiess sie im alten Ägypten. Die Ägypter hatten seinerzeit schon Gesetze für Bier und etwa 13 überlieferte Bier-Rezepte. Tjenemit gehört zu den altägyptischen Schöpfunggöttern. Sie trug den Titel „Die das Leben im ganzen Land schafft“. Was für die Ägypter Tjenemit war, war für die Sumerer Ninkasi, die Göttin des Bieres. Es gibt eine Hymne auf die Göttin, worin Bezug auf die Versorgung des Haushalts mit Brot und Bier genommen wird. Sie wurde im Gebet für die Herstellung der gebrauten Getränke angerufen. Weiter später in der Geschichte ist es dann in Finnland Osmotar, die auf die Idee kam Gerste, Wasser und Hopfen zu mischen.
Von den Göttinnen geht es weiter zu den menschlichen Brauerinnen. Die Benediktiner Nonne Hildegard von Bingen interessierte sich nicht nur für die Kräuterkunde, sondern schrieb der Hopfenpflanze heilende Kräfte zu. Zu jener Zeit im Mittelalter war es üblich, dass die Frauen Zuhause brauten. Der Braukessel gehörte zur Mitgift. Auch Martin Luther wusste eine ganze Menge über Bier und hinterließ uns viele Trinksprüche. Seine Frau Katharina von Bora war Brauerin von Beruf. Nachdem sie Luther heiratete braute sie bei ihm Zuhause. Auch wenn ihm viele Biere auf seinen Reisen tzu Teil wurdem, das beste fand er immer noch Zuhause vor. 100 Jahre später, während des 30 jährigen Krieges war es Clara von Bar. Sie wurde nach der Heirat in eine Bierbrauerfamilie selbst zur Brauerin. Während die Frauen zu jener Zeit in der Küche untergebracht waren, wurde Brauen zu einer Zunft und damit zu einem festen Beruf. Da die Männer, die sogenannten Brötchenverdiener waren, lösten sie nach und nach die Frauen am Herd ab und professionalisierten das Biergewerbe.
Doch die Brau-Frauen sind wieder voll im Kommen. Schwester Doris von der Mallersdorfer Brauerei, Ulrike Ganz von Schneeeule Berlin, Monika und Gisela Meinen-Hansen mit Isabella Meeren für Holla die Bierfee. Almut Emma Zinn für Emma – Biere ohne Bart, Doreen Gaumen für die Freie Brau Union, Katharina Kurz für BRLO, Barbara Friedmann für die Familienbrauerei Friedmann und Barbara Lohmeyer-Copper für Bräu z’Loh, sind nur einige Beispiele für weibliches Bier-Heldinnentum. Diese Frauen sind tolle Beispiele für ein wunderbares Brauhandwerk mit Liebe, Leidenschaft und hohem Anspruch ans Bier. Wir unterstützen das und wünschen allen Frauen da draußen einen tollen Weltfrauentag. Prost!