Indian Pale Ale

Fruchtig und bitter im Geschmack und trotzdem ein Highlight von Bier.

Indian Pale Ale

Herkunft und Geschichte

Nach der Legende wurde im 18. Jahrhundert der Vorreiter des Indian Pale Ale „October Beer“ genannt und für die in Indien (Indian) in den Kolonien stationierten Soldaten hergestellt. Damit das Bier aus der Heimat die lange Schiffsreise gut übersteht, wurde es zweifach haltbar gemacht. Zum einen wurde das IPA besonders stark gebraut mit fast doppelt soviel Alkoholgehalt 88-9%), wie ein normales durchschnittliches Bier zu jener Zeit. Zweitens wurde dem IPA eine Extraladung Hopfen für die antibakterielle und damit konservierende Wirkung zugegeben. Dadurch setzte sich auch die Doppelhopfung als besonderes Geschmackserlebnis hier zu Lande durch.

Jedenfalls ist sicher, dass das Indian Pale Ale schon vor 200 Jahren in Großbritannien gebraut wurde. Genauer produzierte die Brauerei George Hodgson 1809 bereits ein Bier mit höherer Haltbarkeit. Das Porter war zu dieser Zeit schon sehr bekannt, als Bier mit hohem Alkoholanteil. Diese Eigenschaft machte sich Hodgson zu Nutze und exportierte sein Bier auf der asiatischen Handelsroute gen Indien.

1830 tauchte der Begriff des „East Indian Pale Ale“ zum ersten Mal in Großbritannien auf. Familie die aus den Kolonien zurückkehrten vermissten dieses bestimmtes IPA, dass sie schätzen und lieben gelernt hatten. Die Nachfrage und er Heimat stieg rapide an. Im selben Jahr emigrierte der Ballantines Brewers Gründer, Peter Ballantine in die USA und entwickelte die Grundlage der heutigen Double und Imperial IPAs.

Mit der Prohibition 1920 und der sinkenden Nachfrage in Übersee wurde das IPA langsam durch die untertänigen Lagerbiere im Inland verdrängt. 1990 jedoch entdeckte man das IPA wieder und es erfuhr eine Renaissance. Nicht zuletzt durch die verschiedenen Aromahopfenarten wie Cascade, Amarillo, Citra oder Chinook.

IPA Sorten

West Coast IPA
Bei der Wstküstenversion des IPA liegt der Fokus auf großen gehopften und starken Indian Pale Ales. Der Hopfen wird in großer Menge eingesetzt und es wird Wert auf den Zeitpunkt der Hopfengabe gelegt. Schon während des Würzekochens wird ein großer Teil des Hopfens zugegeben und auch beim Stopfen wird damit nicht gespart. Charakteristisch ist das Aroma welches kräuterartig, harzig oder oft auch an eine Pinie erinnert.

East Coast IPA
Der Malzcharakter des East Coast Indian Pale Ales ist wesentlich ausgeprägter als der des West Coast IPA. Der Geschmack des Bieres entwickelt sich dadurch vollmundiger und süßlicher. Die Farblichkeit wird durch den Malz ebenfalls dunkler und tief bernsteinfarben.

New England IPA
Diese neuartige Brauweise des IPA birgt als Besonderheit die sehr späte Hopfengabe und die Verwendung von Weizen- und Haferflocken. Daher wird es auch NEIPA, Vermont IPA oder Milkshake IPA genannt. Das Bier wird durch die Zugabe von Weizen-und Haferflocken wesentlich cremiger und weist kaum Bittere auf. Der Fokus liegt hier bei dem erotisch-fruchtigen Aroma.

Imperial IPA
Wenn ein IPA mehr als 7,5% Alkoholgehalt besitzt spricht man in der Regel von einem Imperial IPA oder Double IPA. Die Westküste der USA hat diesen Bierstil wesentlich geprägt und generell gilt je mehr Hopfen für ein IPA verwendet wird desto westlicher liegt sein Herkunftsort. Meistens wird man durch den hohen Alkoholgehalt und die Bitterkeit dieses Bieres überrascht. Durch den süßen Malzkörper werden dieses Aromen aber wieder ausbalanciert und kommen ins Gleichgewicht, was zu einem fruchtig-vollen Geschmack führt.

Das Brett IPA
Dieses IPA wurde einst den Sauerbieren zugeordnet, da es mit Brettanomyces-Hefe gebraut wurde. Nach und nach verlor sich aber die besondere Hefeart und es wurde mehr Fokus auf den Hopfen gelegt. Heutzutage versucht man wieder zurück an die Ursprünge des IPAs zu kommen und benutzt unterschiedliche Brettanomyces-Stämme. Man kann diese Stämme heutzutage wesentlich besser kontrollieren und gezielter einsetzen. Dadurch kann ein Bier auch fruchtig schmecken da die Brettanomyces Arten ein fruchtige Ester produzieren, die perfekt mit einem gut gewählten Aromahopfen harmonieren.

Black IPA
Rein optisch kaum von einem Porter oder Staut zu unterscheiden sind diese schwarzen IPAs mit intensivem Hopfenaroma stark im Kommen. Die Kombination aus Röstaromen und süßlichen Malznoten, schmälern die Bittere und stärken zusammen mit der Kalthopfung das Hopfenaroma wesentlich.

Session IPA
Das Session IPA stammt aus England und wurde früher sogar während der Arbeit (Session) getrunken. Damit die Hafen- und Fabrikarbeiter am Ende des Tages nicht zu betrunken waren, wurde dieses IPA mit einem Alkoholgehalt zwischen 3-4% gebraut.

Aroma & Geschmack

Der Stammwürzegehalt eines IPA liegt bei 12,5-18,5°P. Der Alkoholgehalt liegt etwa bei 6-11%. Die Bittere im Antrunk ist deutlich wahrnehmbar und noch besser im Nachtrunk. Die Bittere liegt bei 40-60 IBU, kann aber auch in Ausnahmefällen bei über 100 IBU liegen. Das stark fruchtige Aroma sind in der olifaktorischen sowie gustatorischen Wahrnehmung stark vorhanden. Die Farbe schwankt zwischen 11-30 EBC, also von Bernstein bis Kupferfarben.

Bildquellen: Radovan auf Unsplash, Depositephotos

Malt is the soul of beer, Hops are the personality, and the Yeast is the heart