Interview mit

 

Jef Pirens von D'Oude Maalderij

Interview mit Jef Pirens von D'Oude Maalderij

Hi Jef, erzähl uns doch mal wie hat alles angefangen? Erzähl uns von den Anfängen der Brauerei.

Ich habe 2011 mit dem Brauen begonnen, nachdem ich mich mein ganzes Erwachsenenleben lang für Bier interessiert habe. Mein erstes Bier (Qantelaar, belgisches Dubbel mit 8 % Alkoholgehalt) habe ich 2012 auf den Markt gebracht. Viele Leute fragten mich, warum das erste Bier meiner Gipsybrauerei nicht wie üblich ein Blond oder ein Tripel war. Ich antwortete, dass ich der Meinung bin, dass das erste Bier eines Brauers und alle darauf folgenden Biere diejenigen sein sollten, die er selbst am liebsten trinkt. 2015 zog ich nach Izegem und begann in einem leeren Blumenladen mit dem Aufbau meiner Brauerei. Die Bar wurde im September 2015 eröffnet und der Maidenbrew im September 2016. Im Mai 2019 fingen wir an auch Essen anzubieten. Meine Frau unterstützt und als Köchin hierbei.

Woher stammt der Name D’Oude Maalderij?

D’oude maalderij bedeutet so viel wie „altes Mühlenhaus“. Ich habe diesen Namen gewählt, weil ich Nostalgie und alte Sachen mag und wir unsere Hobbybrauerei in einem verlassenen Mühlengebäude, das ein Freund gekauft hat, einrichten wollten. Da es unmöglich scheint, diesen Namen in anderen Sprachen auszusprechen, verwenden wir für andere Länder die Abkürzung D.O.M. Brewery. D.O.M. steht auch für Deo Optimo Maximo, was auf Lateinisch „Gott der Allmächtige“ bedeutet. Nach der Entwicklung dieses Namens habe ich ein Porter namens Deo, ein Stout namens Optimo und ein Imperial Stout namens Maximo gebraut.

Wie läuft das Geschäft mit BA-Bieren in Belgien neben so vielen sauren Bieren?

Es ist ein Nischenmarkt, aber als kleine Brauerei (350 HL/Jahr) braue ich 10 HL-Chargen von allem, was mir gefällt. Und habe mich auf Barleywines und Barrelaging spezialisierte, was sich letztendlich auch auszahlt.

Erzähl mir von deinen neuesten Bieren. Was findest du daran am Besten?

Während ich diesen Text schreibe, braue ich mein 200. Bier, das ein ganz besonderes Rezept als Grundlage hat. 10,0% Abv, 100 ebu, 100 ebc und 100 Minuten Kochzeit. Es wird einfach 200 genannt werden. Dieses Wochenende habe ich gerade mein nächstes Monster veröffentlicht. Nach Leviathan, Kraken, Chtulhu, Scylla, Charybdis, Lorelei und Lorelei #2 war es Zeit für Umibozu. Derselbe 14%ige Gerstenwein, aber dieses Mal 26 Monate in Calvados-Fässern gereift. Anfang des Jahres habe ich den 4. Reiter der Apokalypse herausgebracht. Derselbe Gerstenwein, aber auf 4 verschiedene Fässer aufgeteilt. Conquest reifte in einem Armagnac-Fass, War in einem Mezcal-Fass, Famine in einem Portweinfass und Death wurde in einem Tabasco-Fass gelagert. Da es außer der Wahl des Fasses keine weiteren Variablen gab, war es sehr interessant und machte Spaß, den Unterschied zwischen den Fässern zu schmecken.

Ist dir beim Brauen schon einmal etwas schief gegangen?

Einmal wollte ich Rauchgeschmack, Kokosnuss und Banane in einem Bier kombinieren. Also habe ich Rauchmalz, Weihenstephaner Hefe für die Bananenester und Kokosnusspulver verwendet. Da ich nur echte, natürliche Zutaten verwenden möchte, habe ich mich für echtes, ungefettetes Kokosnusspulver entschieden, anstatt ein flüssiges Aroma beizumischen. Das war natürlich dumm von mir, denn Kokosnusspulver löst sich nicht in einer Lösung auf. Es hat alle Rohre und Schläuche verstopft und ich hab das erst gemerkt als ich es in die Flaschen abfüllen wollte.

Welche Biere sind deiner Meinung nach die Besten, die du je gemacht hast?

Das kann ich ehrlich gesagt nicht sagen. Es hängt alles von den Leuten ab, die es trinken und genießen.

 

Was sind deine nächsten Meilensteine?

Nachdem wir 2017, 2018, 2019 und 2020 von Ratebeer zur besten Brauerei Belgiens gewählt wurden, nach der Ernennung zum Ehrenritter durch den Orden des Mashpaddle, nachdem wir den Covid überlebt haben, nach der erfolgreichen Kooperationsreihe Mash of the Titans und Mash of the Classics,
nach mehreren Auszeichnungen für unsere Biere, machen wir einfach weiter, Schritt für Schritt, um kreative und progressive Biere herzustellen.