Kölsch ist nicht nur an Karneval das beliebteste Getränk in Köln, sondern das ganze Jahr über. Aber was steht hinter dem Kölsch für eine Geschichte?

Wir haben uns mal mit dem schicken blonden Bier, dass nur in Köln und Umgebung gebraut werden darf, beschäftigt. Das Kölsch ist ein deutscher Bierstil, dessen Wurzeln im Rheinländischen liegen. Es wird obergärig gebraut und meistens filtriert. Der Stammwürzegehalt liegt zwischen 11-12 °Plato und Alkohol beherbergt es zwischen 4-5%.

Die Aromatik ist schwer zu charakterisieren, dennoch schmeckt es hopfenbetont und weisst Ähnlichkeiten zum Pils auf. Die Gerstigkeit und Süffigkeit des Kölsch sind bekannt und beliebt. Es ist für den schnellen Trinkgenuss gebraut und soll durstige Menschen stillen. In der Regel wird das Kölsch immer in einer Kölschstange serviert, das ist das zylindrische kleine 0,2l Glas. Damit bleibt das Bier immer frisch und kann schnell getrunken, bzw. nachgeschenkt werden.
Biere die außerhalb von Köln gebraut wurden, dürfen sich nicht Kölsch nennen und werden daher als Kölsch-Style bezeichnet. Das passiert vor allem bei den modernen Kölsch Style Craftbieren oder Interpretationen, die meistens auch obergärig eingebraut sind, und damit nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Stil zu tun haben.

Herkunft & Geschichte

1396 wurde in Köln die Kölner Brauer-Kooperation gegründet, die schon damals Standards für die Brauweise der Biere durchsetzen konnte. Im 18. Jahrhundert breitet sich der Trend untergäriger, goldfarbener Biere in Europa aus. Nicht zuletzt ausgelöst durch die Entwicklung des Pils in Tschechien. Der Vorgänger des heutigen Kölsch ist das Keutebier, ein Gersten-Weizen Bier, das vom Hochmittelalter bis zur Renaissance eingebraut wurde. Aus diesem entwickelte sich die Kölner Wieß oder Wijs Bier, abgeleitet vom Weißbier. Ja dem tatsächlich ersten Weißbier, vor dem heutigen so bekannten bayrischen Weißbier, welches davon abstammt. Die Transformation von Wieß zu Kölsch wird auf das Jahr 1918 datiert und fand kurz vor dem Ende des ersten Weltkrieges statt. Die Kölner Bierspezialität ist die einzig große Bier-Innovation im 20. Jahrhundert und seit 1985 mit eigenem Namen geschützt.

1986 wurde es erstmals als Kölsch offiziell definiert. Das Kölsch wurde damals als stark fermentiertes, stark gehopftes, helles und obergäriges Vollbier bezeichnet. Die Hopfenbittere hat aber tatsächlich in den Jahrzehnten ein wenig nachgelassen. Durch die Kölsch-Konvention von 1986 durften nur noch Biere als Kölsch klassifiziert werden, die nach dem geografischen Ursprung in und um Köln liegen. Diese Konvention wurde von allen Mitgliedern der 24 Kölsch Brauereien unterzeichnet. 1996 hat die Europäische Union das Kölsch mit einer Protected geographical Indication versehen und die geografische Einschränkung der Kölsch Brauereien und damit der Kölsch-Konvention untermauert. Weitere Kölsch Biere dürfen nur noch als Kölsch Style oder Lagered Ale bezeichnet werden.

Unterschiede zwischen Kölsch und Alt

Wer die beiden Biere einmal probiert hat, wird direkt feststellen, dass das Kölsch weniger malzig schmeckt als das Alt. Auch die Optik ist zum Teil stark variierend. Jedoch sind viele Kölsch und Alt Stile in der Blindverkostung kaum zu unterscheiden. Zum einen liegt das daran, dass beide Bierstile obergärig sind und mit dem gleichen Brauwasser gebraut werden. Bei beiden kommt meistens ein Pilsner Malz zum Einsatz während beim Altbier auch noch Röstmalze, die für die Färbung verantwortlich sind, dazukommen können.