Taste the Family
Mikkeller Water Series
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Mikkeller Water Series
Gestern war es soweit. Wir haben im Mikkeller Webshop die Water Series gekauft. Mikkeller benutzt ja immer explorative Ansätze, um ihre Biere weiterzuentwickeln. Einer davon war es sich mit den verschiedenen Wassern zu beschäftigen. Dafür haben die Brauer Wasser aus Dänemark, dem Pazifik, der Tschechischen Republik und UK Burton on Trent genommen. Der Braustil war ein German Style Pilsner. Ein Bier, dass keine Kompromisse zulässt und wo man das Wasser am Besten rausschmecken kann. Zuvor haben die Jungs von Mikkeller Wasserproben aus den verschiedenen Locations getestet und ein passendes Wasserprofil in der Brauerei erstellt. Das Learning und die Inspiration für dieses Set kommen aus dem Wasserprofil für das Warpigs 3 Floyds. Unsere Quelle bei Mikkeller ging davon aus, dass es sich um Leitungswasser vor Ort handelte oder um eine Quelle aus dem Naturschutzgebiet. Den feinen Unterschied macht manchmal das Mundgefühl, die Beschaffenheit und die Härte des Wassers aus. Mit diesem Set kann man seine Zunge wirklich ins Detail schulen. Um aber neutral zu bleiben beschrieben wir die Gemeinsamkeiten zuvor.
Allgemein
Das Bier ist goldgelb und hat einen feinen Schaum, der sich mit de riet langsam auflöst. Der Geruch ist hopfig und heuig, manchmal auch strohig. Der Antrunk ist Citrus mehr oder weniger und kombiniert eine schöne Hopfennote mit Malzsüße. Die Mitte ist prickelnd und der Abgang lang oder kurz mit Malznoten und einer Heukomponente die sich dezent ablegt im Gaumen. Süßlich süffig und etwas verspielter als ein typisches German Pils sind die Biere schon. Aber wo finden wir die Unterschiede?
Burton on Trent
Wir fangen mit dem Wasser aus UK an. Burton on Trent liegt mitten in UK genauer zwischen Birmingham und Nottingham. Es ist nicht die nördlichste Gegend, aber Regen gibt es hier genug, womit das Wasser wahrscheinlich zum größten Teil aus Regen gespeist wird. Dementsprechend ist das Bier nicht ganz trüb und klarer als die Anderen. Die Hopfennoten kommen gut an und die Citrusnote riecht man deutlich. Englische Ales sind meist lieblicher im Geschmack und genau das ist auch hier im Vergleich zu finden. Die Mitt eist spritzig und trocken, durch das Wasser. Hinten kommt das Malz süß auf die Zunge und den Gaumen. Die Süße kommt deutlich mehr heraus als bei den anderen Bieren.
Denmark
Jetzt wäre natürlich noch die Frage, woher aus Dänemark das Wasser genau kommt. Heuig Citrus bekommen wir auch, aber etwas abgemildert. Doch eines wird schnell klar. Das Wasser und damit das bier sind deutlich härter. Die Mitte ist damit auch stärker karbonisiert und bitzelt auf der Zunge. Hinten wirkt es saurer als das erste aber es geht auch glatter über die Zunge. Wie ein Film legt es sich darauf. Die Härte kommt nicht wirklich an allen Stellen der Zunge an.
Czech
Spannend ist das Czech Pilsner im Vergleich. Hier haben wir eine deutlichere Heunote. Vorne wird schnell klar, dass das Wasser kalkhaltiger ist. Woran merken wir das? DAs Mundgefühl ist karg, fad und kahl. Dei Mitt eist matt und der Abgang spritzig aber doch trockener als alle anderen. Mineralisch und hopfig sehr bitter kommt es hinten rüber. Der Gaumen ist hier am wenigsten angesprochen und hat mit dem harten Wasser echt zu tun.
Pacific
Das Pazifik Wasser ist komplett anders als die anderen. Vorne kommt das bier leicht ölig auf die Zunge. Der Geruch ist heuig und die Hopfennoten komplexer. Auch der Antrunk gestaltet sich komplexer, denn es kommt eine salzige Note dazu. Pazifikwasser ist Salzwasser und das Salz in der Suppe schmeckt man deutlich. Dadurch ergeben sich in der Mitte eine absolute weiche Seite, die alle anderen übertrifft und hinten eine gemilderte Hopfenbittere. Durch die feine Bittere und das salzige Mundgefühl entstehen wesentlich komplexere Aromen, d ei das Bier völlig divers zu den anderen gestaltet.
Wer sich mal in Punkto Wasser weiterbilden möchte, der sollte sich die Water Series kaufen. Die Feinschulung der Zunge bringt definitiv etwas. Nur schade, dass die Biere nicht vor Ort mit exakt dem gleichen Rezept eingebraut wurden, sondern in einer kleinen Brauerei in Belgien. Das Wasser auf eine Reise zu schicken wird wahrscheinlich noch seinen Teil dazu beitragen, dass es nochmal anders schmeckt. Trotzdem absolut genial.
