MiniBrew
MiniBrew
Wir haben ihn bekommen, den MiniBrew – Are & Tap Fresh, die neue ultimative Brautechnologie basierend auf einer Handy App. Zuvor müssen wir anmerken, dass der MiniBrew ausschließlich mit Apple Geräten bedienbar ist. Zum Glück haben wir auch iPhones in unserer Mitte und nutzen diese um die App, sowie den Minibrew einzurichten.
Die Einrichtung
Diese Geschichte gestaltete sich für uns etwas kompliziert. Denn der Minibrew hatte wohl eine alte Version drauf. Außerdem gab es Software Issues, die uns insgesamt 3h Service Zeit gekostet haben und darüber hinaus einige Nerven. Darum schlagen wir vor sich erstmal vor Gebrauch mit dem Service zu connecten und dort zu checken, ob der Minibrew aktuell ist. Neuer Versionen updaten sich selbst. Außerdem sind alle Instruktionen auf Englisch. Man sollte also der Sprache mächtig sein, oder die Texte auf Deepl übersetzen lassen.
Die App
Die App lässt sich spielend leicht aus dem iTunes Store herunterladen und führt einen perfekt durch den ganzen Prozess durch.
Mit der App lässt sich der komplette Brauvorgang kontrollieren. Anders ist der Mini Brew auch nicht bedienbar und einsatzfähig, was ihn in den Möglichkeiten etwas limitiert. Auf der App kann man zunächst den Minibrew mit einem QR-Codescanner einrichten. Der QR-Code befindet sich hinten auf den Geräten. Danach muss man den Minibrew ans Netzwerk anbinden. Aber das ist ziemlich einfach. Dieser wird schnell erkannt und das Minibrew Logo leuchtet in Fancy Grün auf. Sollte das Netzwerk nicht erreichbar sein, so leuchtet die Leuchte entweder Magenta oder Rot.
Session IPA
Wir brauen heute ein Session IPA namens Myst. Dafür bekommen wir eine Packung mit Malz, Haferflocke, wir können auch Karamellmalz darin riechen, 7 Hopfenpäckchen und eine Hefe.
Online
Man muss sich auch auf der Seite von MiniBrew mit seinem Gerät anmelden und bekommt dann auch eigenen Oberfläche, auf der man die Brauvorgänge verfolgen und seine letzten Aktionen anschauen kann. Dazu kann man selbst Rezepte entwickeln und mit Hilfe der MiniBrew Plattform ausrechnen lassen. Der Online Rechner macht das automatisch und gibt Tips, wieviele Zutaten im richtigen Mengenverhältnis verbraut werden können. So kann man auch sein eigenes Rezept auf dem Minibrew zubereiten.
Start
Nachdem der Minibrew grün leuchtet, wird der Keg mit Wasser gefüllt. Die App leitet perfekt durch den Prozess und beschreibt die einzelnen Schritte sehr detailliert. Der Keg wird mit den 1,5l Wasser erstmal gereinigt. Dazu müssen der Deckels zwei die Schläuche angebracht werden. Der Minibrew heizt bis 50°C nach oben und reinigt mit dem Wasser im Keg die Schläuche und das Innenleben. So kann man beruhigt den zweiten Schritt – Das Einmaischen angehen.
Einmaischen
Zu Beginn werden die Schläuche wieder entfernt. kommt der gelbe Hopfenfilter hinein, damit auch nichts von den Malzflocken in den Tank gelangt. Wir rühren das bereits geschrotete Malz mit Wasser an und geben es in den Malzfilter oben hinein. Das schwarze Sieb kommt darauf und der Deckel mit den Klipsen wird nach Angabe der Einsparungen am Rand eingehängt. Dann wird der Korpus mit dem Malz auf den Keg aufgesetzt. Zuletzt wird die Drehorgel aufgesetzt und die einzelnen Fächer mit den Hopfen gefüllt. Wichtig ist hier auf die Reihenfolge zu achten, denn die Fächer rutschen auch und nach automatisch durch. Wir haben leider keine Hopfensäckchen im Lieferumfang erhalten, deswegen nehmen wir einfach eine Netzstrumpfhose und ein naturbelassenes Band. Die Säckchen werden nass gemacht, damit sie sich vorbereiten können und dann kommt der transparente Deckel noch drauf. Fertig ist die Maschine. Jetzt klickt man auf Go und der MiniBrew läuft für die nächsten 2,5h durch.
Ende des Brauvorgangs
Um den Keg runterzukühlen braucht es den Anschluss am hinteren Ende des Minibrew. Hier gibt es einen Schlauch der aus dem Gerät herausführt und so leicht in das nächstgelegene Waschbecken gehangen werden kann. Und es gibt eine Zufuhr. Diese ist aber bei uns undicht, worauf wir einfach den Hack mit dem Gardena Endstück machen und siehe da es funktioniert top. Auch im Nachgang macht so ein Gartenschlauch zwar designtechnisch nicht viel her aber er ist mega praktisch.
Nachdem der Keg komplett durchgelaufen ist entfernen wir den oberen Teil und setzen die Hefe ein. Daraufhin kommt das fein gesäuberte Scharnier oben an den Keg dran und wird fest zugedreht. Als Nächstes bereiten wir mit der beiliegenden Kartusche, sowie dem CO2 Ventil den kleinen Behälter für den Keg vor. Dieser wir unterhalb angebracht und das CO2 verhindert ein Oxidieren des Jungbieres. Durch den konischen Innenraum rutscht während des Gärungsprozesses der Restextrakt und der Schlick nach unten in den Behälter. Dafür muss man natürlich auch den Behälter öffnen mit on am Keg.
Die Gärung
Das Keg steht dafür auf dem Ständer und muss im nächsten Schritt separat an den Stromkreislauf angeschlossen werden damit es durch die eingebaute Kühlung ständig in der perfekten Gärtemperatur gehalten wird. Auch muss der Keg vorher aktiviert und angemeldet sein. Wichtig ist hier, dass das Keg auch mit dem Internet einzeln verbunden wird. Das funktioniert gleich, wie beim connecten des MiniBrews. Dann wird oben der Spund aufgesetzt und jetzt kann das Bier reifen. Nach 2 Tagen kann dann bei Bedarf, wie bei unserem Session IPA noch eine weitere Hopfengabe stattfinden. Dafür muss man einfach sauber arbeiten und den Hopfen bei Meldung der app werfen. Die App erkennt übrigens auch automatisch, ob der erste Gärungsprozess abgeschlossen ist.
Bei unserem IPA geht es durch einige Stufen der Gärung. Erst kommt die Hauptgärung mit Gärspund und dann wird der Auffangbehälter unterhalb des Kegs angebracht und mit CO2 gefüllt, damit das Bier nicht oxidiert. In diesen Behälter rutschen alle abgesetzten Extrakte. Der Behälter wird während der Klärung und des erneuten Gärens etwa 7-8 mal ausgetauscht. Damit sollten alle Restextrakte aus dem Bier sein. Zuletzt wird das Bier auf 5°C gekühlt um es zu cold crashen. Das bedeutet auch die letzten Hopfen- und Hefereste setzten sich dabei ab. Zuletzt geht das Bier durch die Karbonisierung. Dafür wird an das Keg die CO2 Düse angeschlossen und nochmal 3 Tage vor dem Ausschenken richtig reingepumpt. Nach 15 Tagen insgesamt ist das Misty IPA fertig und wir können es endlich kalt genießen.
Das fertige Bier
Ja wie schmeckt eigentlich das fertige Misty Session IPA? DAs IPA hat einen mächtig stabilen Schaum der im gLas fast wie ein Brett steht. Darunter ist eine goldorangene Flüssigkeit. Der Geruch ist Maracuja und etwas heftig. Im Antrunk ist vorne deutlich Hefe erkennbar aber dann auch Erdbeeren und eine leichte tropische Note. Die Mitte ist weich und sanft, das Mundgefühl eher cremig bis ölig. Der Abgang ist super bitter und fast schon nusszig. Im Gaumen hinten bekommen wir eine leichte Maracujanote wider aber die Hefenoten dominieren noch. Das Bier braucht nach unserer Sicht noch gute 2 Wochen Reifung.
Reinigung
Die Reinigung ist auch ziemlich einfach vorausgesetzt man beachtet alle Vorgaben des Minibrew. Denn uns ist der Fehler unterlaufen, dass wir ein Teil unterhalb des Reinigungstubus vergessen und damit eine Riesen Überschwemmung passiert. Im zweiten Anlauf gelingt uns der Einsatz. Leider kann man die Anläufe auch nur mit Hilfe des Service abbrechen. Darum empfehlen wir den Urgent Service direkt zu kontaktieren, bevor man sich an den normalen Service wendet, der jetzt in der Corona Zeit kaum greifbar scheint.
Der Tubus wird eingesetzt und die Schläuche verbunden. Oben kommt eine Tablette mit Waschpulver rein. Danach läuft das System automatisch durch. Vorsicht die Anschlüsse sind heiss. Wenn alles fertig ist, nimmt man einfach den Behälter ab und kann den Minibrew trockenen. Dann ist er fertig für den nächsten Einsatz.
Fazit
Der Minibrew ist ein Schritt tin die Zukunft des Brauens. Er stellt die modernste Technik dar. Doch leider kann er nur mit einer Apple App bedient werden, das zeigt auch gleich die Zielgruppe, die sich so eine Braumaschine leisten soll. Wenn er läuft, ist er nicht aufzuhalten und läuft sauber durch. Die Technik und die einzelnen Schritte werden stetig verbessert und das merkt man auch. Denn der Minibrew ist in jedem Design Haushalt gut zu haben. Ein paar technische Fails, wie der Wasseranschluss oder die Software Aktualisierung stellen unter Umständen starke Herausforderungen dar. Bei uns haben sie insgesamt 3h im Service gesorgt. Das Internet ist zwischendurch 7 mal abgebrochen, was dazu führt, dass man den Vorgang immer überwachen sollte, da man sonst von der ursprünglichen Timeline für das fertige Beir abweicht.
Die Bierpakete kosten etwa 20€, dass sind umgerechnet 4€ pro Liter fertiges Bier. Dennoch ist die Erfahrung und das eigene Bier zu brauen natürlich etwas anderes als nur ein Preis. Manche Dinge im Leben kann man nicht bezahlen, für alles andere gibt es eine Mastercard. Hier kommen Emotionen und der Stolz ganz klar dazu, dass sind zwei unbezahlbare Fakten. Wir empfehlen den Minibrew an Menschen mit Geduld und Designgeschmack, denen es mehr um Aussehen und um das eigene Bier probieren geht.