Niklas Zötler von Zötler

Niklas Zötler von Zötler

Wir sind große Fans der Brauerei Zötler und Ihrer Biererzeugnisse. Das liegt vor Allem auch an der Braukunst Reihe mit seinen zwei Craft Bieren Heilewelt und Herzsolo. Kraftbier0711 hat es sich zur Aufgabe gemacht, Biere zu tasten und besondere Biere auf dem Blog hervorzuheben. Herzsolo ist ein wirklich außergewöhnliches Craft Bier und darum war es für uns ein Muss, uns einmal mit Niklas Zötler darüber auszutauschen. Beide Craft Biere sind eine Hommage an die Familie. Insbesondere Herzsolo an Herbert Zötler II und Heilewelt an seine Frau Adi Zötler.

Geschichte & Herkunft

In der Ausgabe des Wirtschafts-Magazins „Euro“ wurde eine Liste der ältesten Familiengeführten Unternehmen der Welt veröffentlicht. Die Brauerei Zötler ist als einzige Brauerei auf Platz 10 vermerkt und ist damit die älteste Brauerei der Welt.

Die Familie blickt auf eine Tradition zurück, auf schwere und großartige Zeiten. Nach dem Krieg übernahm Herbert Zötler II. mit Unterstützung seiner Frau Adi die Brauerei und machte aus einer Kleinbrauerei, mit 2.500l Absatz, innerhalb von 40 Jahren eine gesunde und wachsende Mittelstandsbrauerei, mit 75.000l Absatz. Seit den 90er Jahren führte Herbert Zötler III. die Brauerei mit einer klaren Strategie ins neue Jahrtausend. Seit 2013 ist in der neuen Generation Niklas Zötler an der Reihe, die Brauerei als Familienunternehmen weiterzuführen.

Im Gespräch mit Niklas Zötler

Darum interessiert es uns umso mehr, wie es zu der Idee der beiden Craftbiere genau kam? Was war der Grund für die Benamung Herzsolo und Heilewelt? Und welche Rolle spielt die Familie dabei?
Wie ihr ja schon feststellen konntet, sind die beiden Biere meine ganz eigenen Denkmäler für meine Großeltern, zwei ganz wichtige Personen für unsere Brauerei und für mich. Mein Großvater Herbert Zötler II. hat unsere Brauerei zu einem kleinen Mittelständler gemacht und war insgesamt ein toller Mann und Unternehmer. Herzsolo heißt die Hommage an ihn, da sein größtes Hobby das Kartenspielen und hier speziell Schafkopfen war. Mein Oma hingegen war der herzliche Mittelpunkt unserer Familie. Eine tolle Frau, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeiter und Kunden hatte. Für uns Enkel waren bei unserer Oma immer ganz schnell alle Sorgen vergessen und die Welt wieder in Ordnung, daher HeileWelt.

Wir wissen, dass Sie sich auch viel über Design und Aussehen Gedanken machen. Wie ist das Design der beiden Craft Biere entstanden? Wer ist dafür verantwortlich und was sagen Sie dem Betrachter genau aus?
Bei den beiden Braukunst Bieren hatten wir die Möglichkeit mal etwas außerhalb unserer gewohnten Wahrnehmung und Markenwelt zu agieren. Das schlussendliche Design ist ein Ergebnis eines sehr intensiven Entwicklungsprozess mit unserer Markenagentur sons und Michael Prestel, der die Zeichnungen beigesteuert hat. Insgesamt sind da schon ein paar Liter Bier zur Förderung der Kreativität geflossen. Was die Etiketten aussagen muss ja dann jeder Betrachter selbst für sich bestimmen. Was mir persönlich gefällt sind die vielen kleinen Details, die einem bei längerem Betrachten auffallen.

War die aktuelle Craft Bier Welle der Anlass diese beiden schmackhaften Biere herzustellen oder gab es ganz andere Gründe dafür?
Ja klar. Wir haben schon vor ein paar Jahren mit „Heinrich der Kempter“ und „Schwarzer Ritter von Rettenberg“ zwei ganz spezielle Biere auf den Markt gebracht. Herzsolo und HeileWelt waren dann einfach zwei weitere ganz spezielle Charakterbiere, die unseren Kunden viel Freude und Genuss bereiten sollen.
Mittlerweile gibt es eigentlich kaum eine Lebenslage, für die wir nicht das richtige Bier parat haben.

brauerlebnis
Zötler Ausschank

Was macht Heilewelt so besonders und warum schmeckt das Herzsolo so verdammt gut?
HeileWelt ist aus meiner Sicht ein sehr rundes, schmeichelndes Charakterbier. Es wirkt fast schon cremig im Mund und hat trotzdem das besondere Etwas durch die feine Zitrusnote dank Kalthopfung mit Lemondrop. Die Alehefe trägt auch noch zum fruchtigen Aroma bei.
Herzsolo ist für mich etwas ganz besonderes, da es so unglaublich vielschichtig ist: sehr hoch vergoren, dank der Kombination von zwei obergärigen Hefen (Zötler Weizenhefe und belgische Witbierhefe). Die Hefen geben auch eine richtig schöne kräuterig-würzige Note. Dank der vielen verschiedenen Hopfen, teils im Heiß-, teils im Kaltbereich eingesetzt, bekommmen wir dann auch noch ein richtig schöne Fruchtnote und angenehme Bittere hin. Schlank, mit echten Ecken und Kanten und trotzdem super ausgewogen.

Sind die Hopfensorten frei gewählt oder wurde im Vorhinein damit experimentiert? Also wie sind die zwei Craft Biere genau entstanden und warum ausgerechnet so?
Das war in langer Prozess über ca. 1 ½ Jahre. Wir haben immer wieder kleine Sude gemacht und möglichst viele Menschen testen und bewerten lassen. Da waren unterschiedlichste Hopfen, Malze und Hefestämme im Einsatz. 
Das Ergebnis waren dann einfach die Biere, die uns am meisten überzeugt haben.

Wer entscheidet über die Prozesse, Geschmack und Zusammensetzung? Wie stark ist die Familie involviert?
Die Entscheidungen treffe ich in enger Abstimmung mit unseren Braumeistern. Die Entwicklung und Einbindung der beiden Biere hat uns schon vor ein paar Herausforderungen gestellt und wir mussten bisschen experimentieren, aber das Ergebnis passt.

Wird es noch weitere Craft Biere aus der Familienbrauerei Zötler geben?
Mit Sicherheit! Aber da verraten wir aktuell noch nicht so viel. Bleibt gespannt!

Wir empfehlen Euch eins der beiden Craft Biere unbedingt zu probieren. Herzsolo hat es uns wirklich angetan und ist in unserem internen Ranking direkt auf die ersten Plätze gerutscht. Ein wirklich ungewöhnlich leckeres und ausgewogenes Bier, das uns seltsamer Weise stark an die Kindheit erinnert. Vielen Dank an Niklas Zötler für dieses Erlebnis und das tolle Interview. Wir wünschen der Brauerei Zötler viel Erfolg und Euch ein spannendes Craft Bier Erlebnis.