Sahti

Sahti

Sahti hört sich an, wie ein Gewand aus Afrika. Dem ist aber nicht so. Das finnische Bier hat eine lange Tradition, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Geschichte & Herkunft

Archäologische Beweise deuten daraufhin, dass Sahti bereits seit der Wikingerzeit oder vielleicht schon weitaus früher gebraut wurde. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich im Mittelalter aus dem Jahre 1366 wieder. Ein weiterer Beweis findet sich in der Sage von Kalevala wieder mit der folgenden Rezeptur:

„Osmotar, der Bierbereiter, Brauer des Getränks erfrischend, Nimmt die goldenen Gerstenkörner,  Nehmen Sie sechs Gerstenkörner, Nehmen Sie sieben Tipps von Hopfenfrucht, Sieben Tassen mit Wasser füllen,  Auf dem Feuer setzt sie den Kessel,  Kocht Gerste, Hopfen und Wasser,  Lässt sie steil und brodeln und brodeln, Brauen also das Bier lecker, In den heißesten Tagen des Sommers, Auf dem nebligen Vorgebirge, Auf der Insel bewaldet;  In Birkenholzfässer gegossen, In Fässer aus Eichenholz. „

Obwohl die Sage erst 1835 niedergeschrieben wurde, vermutet man, dass Gelehrte diese seit der mündlichen Überlieferung um die Eisenzeit herum weitergegeben haben. Die Brautradition der Finnen, zeigt wie in vielen Bierrtraditionen die Frauen in der Hauptrolle. Sie waren die Braumeister, die die Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben haben. Bei den zugegebenen Kräutern spielte ab dem 14. Jahrhundert vor Allem der Wacholder eine entscheidende Rolle.

1930 wurde an der norwegischen Küste ein Wikingerschiff entdeckt, dass Holzfässer aus dem 9. Jahrhundert dabei hatte. In den Holzfässern wurde Sahti gefunden und damit bewiesen, dass die Rezeptur und Tradition des Sahti lange vor der Zeit des Mittelalters existiert haben muss. Während im 19. Jahrhundert Sahti noch in Heimarbeit gebraut wurde, wurde es im 20. Jahrhundert eher als nostalgisch abgetan.

Das moderne Sahti Produktion begann erst wieder im Jahr 1980 bei Lammin Sahti Oy, Finnlands ältester Microbrauerei. Nach dieser schlossen sich weitere Brauereien dem alten Bierstil an. Seit 2002 hat die Europäische Union auf das Sahti zum Bier mit geschützten Ursprung gemacht, dass traditionell in seiner spezifischen Herkunftsregion hergestellt werden darf. Dazu gibt es seit 1989 die finnische Sahti Society gegründet zum Erhalt der Tradition und Geschichte des Bieres.

Herstellung & Geschmack

Traditionell wird das Sahti mit Roggen und Hafer hergestellt. Dazu kommt Wacholder, der in einem Kuurna (Läuterbottich) gebraut wurde. Die Wacholder Zweige wurde teilweise komplett in den Sud geworfen und verliehen dem Bier einen pflanzlichen, herbalen Geschmack und konnten die Maische mit den Wacholderzweigen und dem zugegebenen Stroh gut filtern. Da hopfen keine so wichtige Rolle, wie heute spielte, wurde er nur gering der Maische hinzugefügt und war ebenfalls Teil des Filterbettes. Eine weitere Besonderheit war, dass für das Brauen eine Backhefe, statt einer Bierhefe verwendet wurde. Obwohl Saties recht stark sind, ist das Bier dank seiner Kräutereigenschaften sehr erfrischend in den heissen Sommermonaten.

Das Lammin Sahti schmeckt nach den Kriterien der Verkoster auf Bierbasis basierend, nach einem Raucharoma gemischt mit Wacholdernoten. Es hat eine dunkelbraune, blickdichte Färbung und orangene Reflexe darin. Die Schaumkrone ist ebenfalls hellbraun und sahnig. Beim Antrunk ergänzen sich Holz- und Waldnoten und bilden eine Substanz ähnlich wie Harz. Insgesamt ist es sehr herb und hat einen einfachen Charaktere er aber sensationell schmecken muss.

Bildquelle: Tommi Nummelin, Lammin sahtia, Dimensionen, CC BY-SA 4.0