Tasting Samstag V1

Tasting Samstag V1

Am Samstag war es soweit für den Tasting Samstag V1. Wir Andy, Max, Phil, Jo und Chris haben jede Menge Bierspezialitäten vertestet. Auf dem gemütlichen Balkon von Max, neben einer Feuerschale, standesgemäß am Stehtisch. Es wurden insgesamt 8 verschiedene Biere unter die Bierlupe genommen. Dabei waren zwei IPAs, zwei Amber Ales, ein Brown Ale, ein Red Ale, sowie ein alkoholhaltiges als ein alkoholfreies Pale Ale. Dazu kam ein Session Lager, was den Kontrast unter all den hopfenkopfigen Highlights bringen sollte. Das spezielle Highlight des Abends sollte das Hoppy Amber Ale von Maisel and Friends werden, aber dazu später mehr.

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Zum Start gab es ein von einem langen Freund handgefertigtes, helles Indian Pale Ale. Dies war der Überraschungsgast der Runde und auf so einen leckeren Geschmack war keiner vorbereitet. Der Geruch dieser Köstlichkeit ist leicht fruchtig nach Citrus Noten.

Die Kohlensäure bringt den Schaum bei jeder Bewegung wieder in Gang und wirkt darum umso prickelnder auf den Gaumen, was die sanften Bitternoten wunderbar über die Zunge trägt. Max hat es als das perfekt Bier für den Sommer beschrieben, gemütlich, aber doch ansprechend frisch. Wir werden in einem weiteren Artikel die kleine Mikrobrauerei in Gerlingen besuchen gehen und euch mehr von dem Überraschungs-IPA berichten.

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Weiter ging es am Tasting Samstag V1 mit einem weiteren Indian Pale Ale im direkten Vergleich. Das H.C. Bosch Propeller Aufwind Indian Pale Ale zeigt eine angenehme Bittere. Etwas deutlicher und wesentlich rötlicher, als unser Überraschungsgast, aber dennoch wunderbar leicht im Geschmack.

Der Geruch deutet auf klare Zitrusfrüchte hin und lässt sich zwischen einer Mandarine und einer Grapefruit einordnen. Genauso bringt es das IPA auch auf die Zunge. Mit einer starken Hopfennote und einer um die Zunge gezogenen Bitterschicht, gleicht es einem frisch gepressten Grapefruitsaft. Deshalb bekommt es auch den passenden Namen „Bitter Infusion“ von uns. Cascade, Herkules und Saphir spielen hier ihre Rollen sehr gut.

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Auf ein IPA folgt ein Brown Ale. Das Camba Hop Gun Brown Ale, mit seinen 3 Hopfensorten Simcoe, Amarillo und Select. Der Geruch ist fruchtig und leichtfüßig. Das Kastanienbraune, unfiltrierte Bier zeigt seine Hopfennoten auf der Zunge deutlich mit Karamellnoten, die von einem Pfirsich und einer Nektarine verfolgt werden.

Mit 6,4% ist es etwas stärker als andere Brown Ales, dennoch ist der Alkoholgehalt hier nicht ausschlaggebend für den guten Geschmack. Eher die Karamellkanone, welche von vorne angreift und die Zunge mit zarten Bitternoten und einer leichten Süße umgibt.

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Dann geht auf einmal die Musik an und Chris legt passend zum nächsten Bier eine Scheibe der Beatles auf. „Come together“, was passt besser zu diesem Abend und einem Braufactum Peter Pale and Mary „Folk“ Pale Ale? Die 60er Jahre sind kurzfristig bei uns angekommen. Die Popart des Bieres hat es uns angetan und so gießen wir uns ein wenig Nostalgie ins Glas.

Der Blumenstrauß an Hopfennoten, mit Mango, Papaya, Maracuja, Grapefruit und Orangenschalenflavour, steigt uns in die Nasen und wir atmen die Vanillenoten, zusammen mit einer Reihe Kräutern tief in unsere Nasen ein. Darauf der erste Schluck und die Hopfen Centennial, Amarillo, Simcoe und Citra springen einer nach dem anderen, ganz im Sinne von „I’m leaving on a Jetplane“ auf dem Sprungbrett der Zunge hinunter in den Hals. Was bleibt ist eine dezente Bittere und eine intensive Hopfennote, die seinesgleichen sucht.

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Nach so einer großen Ouvertüre gefolgt von einem kurzen Climax, muss nun eine kleine Verschnaufpause eingeleitet werden. Und mit was geht das besser als mit einem alkoholfreien, dezentem Pale Ale. Das Brewdog Nanny State ist ein perfektes Bier um einen Durst zu löschen und um in so einer Tastingnacht nicht den Anschluss zu verlieren.

Das passende dazu gerade eingeworfene Lied von unserem CNO (Chief Noise Officer) Jo „Walk on the wild Side“ passt wohl perfekt zu den tollen fruchtigen Geruch beim Ansetzen des Tastingglases. Jedoch folgt eine etwas einfache Fassung von Centennial, Amarillo, Columbus, Cascade und Simcoe, den 5 Musketieren. Da erzeugen auch die 8 Malzsorten keinen Schub mehr in der Rakete. So bleibt dieses Erlebnis leider eine Fehlzündung.

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Aber wir lassen uns durch die kurze Pause und das den hohen Erwartungen, zum Trotze gefallene Nanny State nicht entmutigen und arbeiten uns langsam wieder heran. Diesmal mit dem Mad Callista von CraftWerk. Ein Session Lager, das in der Intensität der vorher getesteten Biere eher untergehen würde. Aber nach einem eher leichteren alkoholfreien sich überraschender Weise stark hervortut.

Das schillernd honiggelbe Session Lager duftet nach einer Mischung aus alpiner Sommerwiese und exotischer Obstkiste. Die untergärige Hefenote steigt als Bananenflavour direkt auf und breitet sich trocken aber präsent in der Nase aus. Maracuja und Stachelbeere sind die ersten Eindrücke. Der schlanke Körper unterstützt seinen deutlich aromatischen Charakter. Ein Bier das keinen Eindruck schinden braucht, weil es selbst einem IPA in nichts nachsteht. Wirklich klasse…

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Zurück zum Wesentlichen am Tasting Samstag V1. Weiter geht es mit den beiden letzten Bier unseres Abends und damit den Lieblingsbieren von Jo. Einem Mc Gargles Granny Mary’s Red Ale. Der erdige Fuggles Hopfen in Kombination mit dem Carl, Wiener und Münchner Malz verleiht unserem Red Ale nicht nur seine intensive rot-braune Farbe, sondern verstört auch einen fruchtigen, nach Süßholz anmutenden Malzgeruch. Das Röstmalz und die Piniennoten machen sich ebenfalls auf der Zunge breit und erfrischen mit einer leichten Süße. Jedoch wird der Abgang von allen unterschiedlich empfunden, von einem frischen bis ziemlich trockenen ist alle dabei. Doch in einem sind wir uns einig, es ist ein perfektes Bier für den Nachgang und damit an diesem Zeitpunkt des Testings perfekt eingesetzt.

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Zu guter Letzt das Maisel and Friends Hoppy Amber Ale gereift im Sherry Fass, Barrel Aged seit 2017. Wir schenken das strahlende, bernsteinfarbene Hoppy Amber in unsere Gläser und warten ab. Das komplexe Bouquet von Dörrobst, Pflaumen, Rosinen steigt uns direkt in die Nasen. Und da ist noch was – der Sherry. Eine interessante, rauchige Geschmacksnote tritt beim ersten Eintreffen auf der Zunge zum Vorschein und wird von Karamell, Muskat und einer sanften Vanillenote gefolgt.

Dennoch ist die Assoziation eher bei einem Portwein, als bei einem Bier. Das Aromenspektakel findet seinen cremigen Abgang mit einer deutlichen Sherry Note wieder, und hinterlässt eine harmonische Bittere. Hätte der Moment gestimmt, wäre dieses Bier das Highlight des Abends geworden, doch bei Tastings würden wir ab jetzt unbedingt darauf achten, diese Spezialität lieber zum Anfang eines Tsastings oder als alleiniges Bier an einem kalten Winterabend zu probieren.
Jedenfalls können wir diese Geschmackssensation auf jeden Fall weiterempfehlen.

Das war es mit unserem Tasting Samstag V1 und wir hoffen ihr könnt aus unseren Biervorstellungen lernen und habt selbst Lust ein Paar davon zu testen. Die Reihenfolge würden wir etwas anders gestalten. Auch würden wir die Biere beim nächsten Mal etwas homogener wählen. Aber insgesamt war dieses Testing ein wahres auf und ab der Gefühle und interessanter denn je. Wenn ihr Anregungen, Ideen oder Wünsche habt, was wir eventuell mal vertesten sollten, dann schreibt uns. Und wenn ihr ein Bier von euch auf unserem Blog vorstellen wollt, dann schreibt uns einfach.