Lagerbier
Der helle Stern des Südens spricht von diesem goldenen Bier.
Lagerbier
Herkunft und Geschichte
Im Mittelalter führte das Unwissen über hygienische Standards, Laktobazillen und anderen Bakterienkulturen zu einem großen Verderb an gutem Bier. Im 14. Jahrhundert wurde aus diesen Gründen eine untertänige Brauweise eingeführt, die die Haltbarkeit des Bieres erhöhen sollte. Jedoch benötigte die untertänige Brauweise auch untertänige Hefe, welche nur bei niedrigen Temperaturen ihre volle Wirkung entfalten konnte. Dadurch konnte nur noch in den kalten Wintermonaten gebraut werden. Das bayrische Dekret von 1553 unterstützte diese Einsicht und beschränkte die Brauzeit auf den 29. September bis 23. April. Um die große Nachfrage zu befriedigen, wurde das Bier in Fässern kühl gelagert. Das eingelagerte Bier bezeichnet man als Lagerbier. Anfang des 19. Jahrhundert swurden alle untertänigen Biere mit einem Stammwürzegehalt von 11-14% Lagerbiere genannt. In England hat sich bis heute diese Bezeichnung gehalten. Eines der bekanntesten Lagerbiere hier zu Lande ist das „Märzen“, was auch als Oktoberfestbier weltweit bekannt ist. Der Österreicher Anton Dreher entwickelte gegen Mitte des 19. Jahrhunderts den Wiener Bier Typ, der im Vergleich zum klassischen Lagerbier mit Wiener Malz gebraut wird. 1842 wurde in Pilsen, Tschechien das erste Pils gebraut und auch hier handelte es sich wieder um eine Form des Lagerbieres. Lagerbiere findet man häufig in schneereichen Gegenden und den Ausläufern der Alpen.
Lagerbier Stile
Helles Lager
Die in Baden-Württemberg und Bayern beliebten hellen Lagerbiere sind weniger gehopft und schmecken malzig, weich und leicht süßlich. Sie haben eine Stammwürze von rund 11% und einen Alkoholgehalt von 4,6%.
Dunkel Lager
Das dunkle Lager ist ein untertäniges Vollbier und hart einen Stammwürzegehalt zwischen 10-14%. Für die dunkle Farbe und den Schokoladen- und Kaffeegeschmack ist das Malz zuständig. Das dunkle Lager hat einen runden und leicht süßlichen Geschmack.
Aroma & Geschmack
Der Alkoholgehalt bei Lagerbieren liegt zwischen 4,5-5,6% und der Stammwürzegehalt zwischen 10-12%. Ein helles Lagerbier ist weniger gehopft als ein Export, da die Haltbarkeit wie bei einem IPA oder Export, bei einem Lagerbier nicht so entscheidend ist. Die Lagerbiere sind blank gefiltert und haben meistens eine hellgelbe Farbe. Ihre Farbe ist auch der Grund für die Benamung „Helles“. Das Malzaroma und die kräftige Würze werden mit einer dezenten Süße untermalt.
Bildquelle: Pixabay, Depositephotos
Wer kein Bier hat, der hat nichts zu trinken.
Martin Luther