Flensburger

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen der 1930er-Jahre überstand die Brauerei das Kriegsgeschehen weitgehend unbeschadet und konnte ihren Betrieb nach Kriegsende fortsetzen. Anfangs gab es für die deutsche Bevölkerung nur Molkebier, doch ab 1949 wurde das vollwertige „Friedensbier“ zugänglich.

Die Brauerei sah sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg verschiedenen Herausforderungen gegenüber. So brach am 9. Januar 1961 ein Großfeuer in der Brauerei aus, das durch die Explosion eines Gasgemisches bei Bauarbeiten verursacht wurde. Glücklicherweise wurde der Brauereibetrieb dadurch nicht wesentlich unterbrochen. In den 1970er-Jahren führte die Brauerei den Bügelverschluss als Markenzeichen ein und hielt trotz Konkurrenz durch den Kronkorken daran fest.

Emil Petersen, der die Brauerei sicher durch schwierige wirtschaftliche Zeiten führte, verstarb 1974 im Alter von 74 Jahren. Sein Schwiegersohn Hans Dethleffsen übernahm 1975 die Leitung des Betriebs und modernisierte unter anderem das Erscheinungsbild der Marke.

Die Flensburger Brauerei erweiterte in den folgenden Jahrzehnten ihr Absatzgebiet und belieferte nicht nur ganz Schleswig-Holstein und Hamburg, sondern auch Niedersachsen, Bremen und Berlin. Schließlich wurde ganz Deutschland mit den beliebten Flensburger Bieren versorgt.

Im Jahr ihres 100. Firmenjubiläums musste die Brauerei eine Herausforderung meistern, als ein Großbrand im Gär- und Lagerkeller große Schäden verursachte. Beim Wiederaufbau wurden umfangreiche Brandschutzmaßnahmen ergriffen, die über das vorgeschriebene Maß hinausgingen.

Die Flensburger Brauerei erlangte im Laufe der Zeit auch internationale Bekanntheit. Im Jahr 1990 begannen Sammler, sich regelmäßig zu treffen, um Raritäten der Brauerei zu sammeln, und erreichten sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde mit dem höchsten Bierdeckelturm von 14,66 Metern.

In den 1990er-Jahren trug der Comic-Held Werner mit seinem „Bölkstoff“ maßgeblich zur deutschlandweiten Bekanntheit des Flensburger Pils bei. Die Brauerei nutzte den norddeutschen Humor ihrer Region für ihre Werbekampagnen und prägte den Slogan „Flens flenst jetzt umso mehr“.

Durch kontinuierliche Investitionen und erfolgreiche Sortimentserweiterungen erreichte die Flensburger Brauerei erstmals seit den 1990er-Jahren die Absatzmarke von 600.000 Hektolitern (im Inland).

Die bewegende Geschichte der Flensburger Brauerei, ihr einzigartiger Geschmack und die Menschen, die dazu gehören, machen sie zu einer wahren Liebeserklärung an FLENS. Die Brauerei hat sich über die Jahrzehnte hinweg behauptet und ist zu einer festen Größe in der deutschen Bierlandschaft geworden. Ihr Engagement für Qualität und Tradition macht sie zu einem herausragenden Beispiel für deutsche Braukunst.