Außergewöhnliche Biere
Schlappeseppel Gesellenstück No. 6
Schlappeseppel Gesellenstück No. 6

Die Brauerei Eder-Heyland aus dem Unterfränkischen Großostheim hat eine schöne Tradition etabliert. Die Brauer- und Mälzer-Gesellen dürfen das Gesellenstück zum Abschluss ihrer Ausbildung selbst kreieren, also nicht einfach nur Dienst nach Vorschrift verrichten, sondern kreativ werden, ein Rezept entwerfen, testen und am großen Tag dann eigenständig ohne Unterstützung auf der großen Brauanlage das eigene Bier einbrauen. Die Gärung muss überwacht und der Endvergärungsgrad gesteuern werden, das fertige Bier braucht seine Zeit im Lagertank, wird reifen gelassen und nach der Wartezeit dann als krönender Abschluss steht die Abfüllung und das Etikettieren an.
Das es nicht einfach eine normale Sorte aus dem Sortiment sondern eine Eigenkreation ist macht es so besonders. Der Geselle hat sein eigenes Bier für Familie und Freunde und stellt somit nachvollziehbar für alle unter Beweis, was er gelernt hat. Nämlich leckeres Bier zu brauen! Das Gesellenstück kommt nun bereits in 6. Auflage als Sonderedition auch in den Handel und wird besonders beworben. Sehr charmant und eine schöne Geste der Eder Heyland Brauerei.
In dieser nun 6. Auflage hat Jungbrauer Jannick Staudt seine Ausbildung bei Schlappeseppel mit einer eigenen Bierkreation abgeschlossen, einem edel gehopften Sommer-Helles. Die Idee dazu kam bei der Überlegung, wann das Bier schlussendlich in die Flasche und auf den Markt kommt. Anfang Juni war es soweit und damit der Beginn der Sommersaison. Heiße Tage, Sonnenschein, warme Abende, Grillen und mit Freunden das ein oder andere Bier im Garten genießen. Das Bier sollte „hell, erfrischend und unbeschwert“ werden. Dazu untergärig und unfiltriert, für den vollen Geschmack.
Soweit das Konzept. Herausgekommen ist ein unfiltriertes Helles, ein Keller-Helles sozusagen. Die Stammwürze wurde leicht reduziert auf 10°P, der Alkoholgehalt ist damit etwas geringer bei 4,6%. Das stellt den leichten Genuss auch bei 30°C sicher. Dazu kommt die Hopfung mit Hallertauer Magnum, Saphir und Tango.
Alle 3 Hopfensorten sind Zuchtsorten der Gesellschaft für Hopfenforschung in Hüll. Dort stellt man sicher, das Hopfen zukunftssicher ist und bleibt, man forscht heute an den Bedürfnissen der Hopfenbauern von morgen.
Der Hallertauer Magnum kam Anfang der 1990er auf den Markt. Ein klassischer Bitterhopfen mit einer angenehmen, harmonischen Bittere und hopfenwürzigem Trunk. Saphir ist ein klassischer Aromahopfen und bringt viel Zitrusaroma ins Bier. Tango, den es erst seit 2021 zu kaufen gibt, ist ein ganz moderner Hopfen der nächsten Generation. Klimatoleranz und optimierte Anbaueigenschaften werden hier verbunden mit einem feinem hopfenwürzigem Geschmacksprofil, mit einem Touch Fruchtkomponente. So eignet er sich hervorragend für klassische untergärige Bierstile.
Und so kamen alle Kompenenten zusammen, aus einem Konzept wurde ein Bier. Und wie schmeckt es nun?
Genau so wie es der Plan war. Der Bierkörper präsentiert sich beim Antrunk leicht, was zu einer erhöhten Trinkfreudigkeit führt. Leicht und süffig. Dazu kommt eine betonte Hopfenblume im Geschmack. Das Zitrusaroma vom Saphir findet sich wieder, ebenso die klassische Hopfenwürzigkeit. Die Bittere wirkt etwas prägnanter als man es von vielen, typischen Helles Bieren kennt. Das ist aber teilweise auch dem leichten Malzkörper geschuldet, bildet er doch normalerweise das Gegengewicht zur Bitterkeit. So hat das Bier aber gut gekühlt auch eine erfrischende, hopfige Komponente, die den meisten Helles normalerweise fehlt.
Zum Abgang hin prickelt das Bier am Gaumen, die Karbonisierung hat einen perligen Effekt, welcher zum Ende hin nochmal einen Akzent setzt und sicherstellt, dass das Bier nicht belanglos „geschüttet“ wird. Und so bleibt zum Fazit festzuhalten:
Ein stimmiges Bier, welches sehr gut in den Hochsommer passt. Ideal zu etwas deftigem Grillgut, welches durch Marinade einen stimmigen Geschmackspartner zum zitronigen Hopfengeschmack bildet und die Leichtigkeit des Bieres das Essen auf keinen Fall überlagert. Aber auch abends am See mit Freunden ein stimmiger Begleiter. In der 0,33 Flasche gut zu halten und der Begleiter guter Gespräche mit Freunden, der dennoch nicht belanglos daherkommt sondern mit dem gewissen Etwas daherkommt und für den normalen Biertrinker mit seiner Andersartigkeit überrascht, aber auch durch seine gewohnte Aromatik trotzdem zugänglich bleibt.
Lieber Jannik,
Wir von Kraftbier0711 wünschen dir für deinen weiteren Berufsweg viel Erfolg, stets gut Sud und das du deinen Weg gehst und dieser von vielen leckeren Bieren gesäumt sein wird! Sei stets offen für Neues, lass dich ab und zu zu neuem inspirieren und dennoch das Brauhandwerk in seiner Tradition hochleben!
Ein Prost auf Dich!
Michael
Die Brauerei Eder-Heyland aus dem Unterfränkischen Großostheim hat eine schöne Tradition etabliert. Die Brauer- und Mälzer-Gesellen dürfen das Gesellenstück zum Abschluss ihrer Ausbildung selbst kreieren, also nicht einfach nur Dienst nach Vorschrift verrichten, sondern kreativ werden, ein Rezept entwerfen, testen und am großen Tag dann eigenständig ohne Unterstützung auf der großen Brauanlage das eigene Bier einbrauen. Die Gärung muss überwacht und der Endvergärungsgrad gesteuern werden, das fertige Bier braucht seine Zeit im Lagertank, wird reifen gelassen und nach der Wartezeit dann als krönender Abschluss steht die Abfüllung und das Etikettieren an.
Das es nicht einfach eine normale Sorte aus dem Sortiment sondern eine Eigenkreation ist macht es so besonders. Der Geselle hat sein eigenes Bier für Familie und Freunde und stellt somit nachvollziehbar für alle unter Beweis, was er gelernt hat. Nämlich leckeres Bier zu brauen! Das Gesellenstück kommt nun bereits in 6. Auflage als Sonderedition auch in den Handel und wird besonders beworben. Sehr charmant und eine schöne Geste der Eder Heyland Brauerei.
In dieser nun 6. Auflage hat Jungbrauer Jannick Staudt seine Ausbildung bei Schlappeseppel mit einer eigenen Bierkreation abgeschlossen, einem edel gehopften Sommer-Helles. Die Idee dazu kam bei der Überlegung, wann das Bier schlussendlich in die Flasche und auf den Markt kommt. Anfang Juni war es soweit und damit der Beginn der Sommersaison. Heiße Tage, Sonnenschein, warme Abende, Grillen und mit Freunden das ein oder andere Bier im Garten genießen. Das Bier sollte „hell, erfrischend und unbeschwert“ werden. Dazu untergärig und unfiltriert, für den vollen Geschmack.
Soweit das Konzept. Herausgekommen ist ein unfiltriertes Helles, ein Keller-Helles sozusagen. Die Stammwürze wurde leicht reduziert auf 10°P, der Alkoholgehalt ist damit etwas geringer bei 4,6%. Das stellt den leichten Genuss auch bei 30°C sicher. Dazu kommt die Hopfung mit Hallertauer Magnum, Saphir und Tango.
Alle 3 Hopfensorten sind Zuchtsorten der Gesellschaft für Hopfenforschung in Hüll. Dort stellt man sicher, das Hopfen zukunftssicher ist und bleibt, man forscht heute an den Bedürfnissen der Hopfenbauern von morgen.
Der Hallertauer Magnum kam Anfang der 1990er auf den Markt. Ein klassischer Bitterhopfen mit einer angenehmen, harmonischen Bittere und hopfenwürzigem Trunk. Saphir ist ein klassischer Aromahopfen und bringt viel Zitrusaroma ins Bier. Tango, den es erst seit 2021 zu kaufen gibt, ist ein ganz moderner Hopfen der nächsten Generation. Klimatoleranz und optimierte Anbaueigenschaften werden hier verbunden mit einem feinem hopfenwürzigem Geschmacksprofil, mit einem Touch Fruchtkomponente. So eignet er sich hervorragend für klassische untergärige Bierstile.
Und so kamen alle Kompenenten zusammen, aus einem Konzept wurde ein Bier. Und wie schmeckt es nun?
Genau so wie es der Plan war. Der Bierkörper präsentiert sich beim Antrunk leicht, was zu einer erhöhten Trinkfreudigkeit führt. Leicht und süffig. Dazu kommt eine betonte Hopfenblume im Geschmack. Das Zitrusaroma vom Saphir findet sich wieder, ebenso die klassische Hopfenwürzigkeit. Die Bittere wirkt etwas prägnanter als man es von vielen, typischen Helles Bieren kennt. Das ist aber teilweise auch dem leichten Malzkörper geschuldet, bildet er doch normalerweise das Gegengewicht zur Bitterkeit. So hat das Bier aber gut gekühlt auch eine erfrischende, hopfige Komponente, die den meisten Helles normalerweise fehlt.
Zum Abgang hin prickelt das Bier am Gaumen, die Karbonisierung hat einen perligen Effekt, welcher zum Ende hin nochmal einen Akzent setzt und sicherstellt, dass das Bier nicht belanglos „geschüttet“ wird. Und so bleibt zum Fazit festzuhalten:
Ein stimmiges Bier, welches sehr gut in den Hochsommer passt. Ideal zu etwas deftigem Grillgut, welches durch Marinade einen stimmigen Geschmackspartner zum zitronigen Hopfengeschmack bildet und die Leichtigkeit des Bieres das Essen auf keinen Fall überlagert. Aber auch abends am See mit Freunden ein stimmiger Begleiter. In der 0,33 Flasche gut zu halten und der Begleiter guter Gespräche mit Freunden, der dennoch nicht belanglos daherkommt sondern mit dem gewissen Etwas daherkommt und für den normalen Biertrinker mit seiner Andersartigkeit überrascht, aber auch durch seine gewohnte Aromatik trotzdem zugänglich bleibt.
Lieber Jannik,
Wir von Kraftbier0711 wünschen dir für deinen weiteren Berufsweg viel Erfolg, stets gut Sud und das du deinen Weg gehst und dieser von vielen leckeren Bieren gesäumt sein wird! Sei stets offen für Neues, lass dich ab und zu zu neuem inspirieren und dennoch das Brauhandwerk in seiner Tradition hochleben!
Ein Prost auf Dich!
Michael
Details & Zutaten
Akoholgehalt:
4,6 %
Stammwürze:
10° Plato
Bitterwert:
–
Temperierung:
7-9°C
Foodpairing:
Dorade gegrillt mit Rosmarinkartoffeln.
Tasting Notes
Aussehen:
Goldgelb / leicht trüb / Feiner Schaum
Geruch:
Fruchtig
Geschmack:
Hopfenwürzig, Zitrusaroma
Über Michael Urban
Der Blogger und Wissenschaftler Michael Urban ist ein Freund komplexer und anspruchsvoller Aromen. Besonders ursprüngliche und wilde Hefe-Aromatiken, fein ausgeprägte Hopfeneinflüsse und fassgereifte Biere wecken seine Leidenschaft. Trotzdem oder gerade deswegen ist er ein Verfechter der deutschen Bier- und Craftbeer-Kultur, die seiner Meinung nach unumstößlich zusammengehören. Seit 2015 veranstaltet er Tastings und betreibt dabei Aufklärungsarbeit über gutes Bier und die aromatische Vielfalt des Gerstensaftes.