Tier im Bier

Tier im Bier

Im Bier ist kein Tier. Das ist die mehr oder weniger verbreitete Meinung. Aber das stimmt nicht so ganz und wir haben euch mal ein paar Fakten über Tier im Bier herausgesucht.

Den Anlass zu diesem Beitrag hat unsere Lieblingsserie, der Tatortreiniger geliefert. In dem der Schotti mit dem konfliktvollen Argument beworfen wurde, im Bier seien tierische Stoffe enthalten. Es gibt natürlich Veganer Bier, aber das ist so rar, wie einen Elefanten außerhalb des Zoos zu sehen.
In der Tat gibt es wesentlich mehr Inhaltsstoffe, die nicht auf den Etiketten erwähnt werden, aber dennoch laut Reinheitsgebot erlaubt sind. Oder sagen wir mal von Region zu Region abhängig erlaubt sind.

Inhaltsstoffe

Hefe gilt bekanntlich als Mikroorganismus, hat aber laut Wissenschaft keinen tierischen Ursprung, da die kleinen Helferlein kein zentrales Nervensystem besitzen. Daher ist Hefe auch in der Bierherstellung unbedenklich. Aber für das Filtern des naturtrüben Biers werden meistens Stoffe verwendet, die man nicht unbedingt tim Bier vermutet. Zum Beispiel die Kieselgur. Sie besteht aus pulverisierten fossilen Schalen abgestorbener Kieselalgen. Diese Algen sind kleine Einzeller, die man sowohl in Süß- als auch in Salzwasser findet. Die Kieselgur wird bei der Klärung des Bieres eingesetzt um Schwebstoffe herauszufiltern.

Bei Importbieren ist das ganze auch nochmal anders. Sie unterstehen keinem Reinheitsgebot und enthalteen unter anderem auch Gelatine, die aus Schlachtabfällen gewonnen wird. Ebenso ist es möglich, dass das Bier mit der sogenannten Hausenblase gefiltert wird. Die Hausenblase ist die getrocknete Schimmblase des Hausen, einer Störart. Früher verwendete man diese schon um Wein und Bier zu schönen. Heute steht der Stör mittelerweile unter Artenschutz. Darum kommt auch die Blase anderer Fische zum Einsatz, wie im Fall von Guiness, die 2017 Fischblasen zum klären des Bieres einsetzten.

Tier im Bier flaschen

Etikettierung

Sind dann die deutschen Biere vegan? Der Teufel steckt im Detail. Denn bei der Etikettierung wird ein Leim verwendet, der meistens aus tierischen Stoffen besteht. Der Inhaltsstoff hier heisst Kasein, der Proteinanteil der Milch der zu Käse weiterverarbeitet wird und nicht in die Molke gelangt. Es gibt aber auch Veganer Alternativen auf Basis von Harz und synthetischen Stoffen. Diese sind aber mindestens doppelt so teuer in der Produktion, wovon man ausgehen kann, dass die meisten Biere in Deutschland eben nicht vegan, noch vegetarisch sein können. Zu dieser Thematik haben wir uns mit den Machern einer Craftbeer Marke unterhalten. Diese haben versucht ihr Bier auf einem gegangen Festival zu positionieren. Die Veranstalter haben die Biere auf Herz und Nieren geprüft und schlussendlich wurden das Craftbeer leider abgelehnt.

Veganes Bier erkennen

Darum wird Veganer Bier auch mit einem gegangen Siegel gekennzeichnet, dem sogenannten V-Label von ProVeg International, die sich für mehr Achtsamkeit im Umgang mit den ökologischen Problemen unserer Zeit auseinandersetzen. Das Label hat einen gelben Kreis mit einem grünen V darin. Neben diesem gibt es auch die Veganblume der Vegan Society, die sich speziell zum Wohle der veganen Mitmenschen engagieren.

Aber zurück zum Bier. Ist Bier nun vegan oder nicht? Abgesehen von den Labeln, ist das Bier meistens in der Flasche, dank dem Reinheitsgebot, vegan. Um aber sicher zu gehen, sollte man das Label lesen, oder sich direkt bei der Marke informieren. Dennoch kann man ind en meisten Fällen ein deutsches Bier ohne Bedenken genießen. Da sagen wir Prost!