Lambic

Lambic

Das Lambic ist eine belgische Bierspezialität, die sich in Deutschland immer mehr Beliebtheit freut. Der Geschmack ist einzigartig und fruchtig. Aber woher kommt das und wie ist das Lambic entstanden? Wir klären euch heute auf.

Herkunft & Geschichte

Die Geschichte des Lambic geht zurück auf die Zeit des römischen Reiches. Nachdem Cäsar 57 v. Chr. Gegen die südlichen Gallischen Stämme seine Feldzüge beendet hatte, zog er nach Norden und Westen weiter um gegen die Belgier Gallier oder Belgae zwischen Senne und Rhein zu kämpfen. In dieser Zeit gehörte zum Kulturgut dieser Zivilisation auch das Bier.

Im Gegensatz zu den Kulturen aus dem Mittelmeerraum, liebten die gallischen Stämme Wein. Ebenfalls bemerkten die Römer, als sie in den Norden zogen, eine Fülle an Getreide. Die Belgae benutzten es zurHerstellung von Bier. Überreste der Stadt Namur, woher das Bier Blanche de Namur kommt, deuten darauf hin, dass schon damals Weizen als das Hauptgetreide für Bier in dieser Gegend verwendet wurde.

Diese fermentierten Vorläufer der Biere, wurden sicherlich spontan fermentiert, sowie ein Lambic heutzutage. Die Buren berichteten später, das König Karl V., römisch-deutscher Kaiser eine Vorliebe für Lambic hatte und es mit einem Jungbier mischte, für eine zusätzliche Süße.

Bereits im 16. Jahrhundert wurden schon die Grundlagen für das heutige Lambic gelegt. Es wurde festgelegt, wie ein Bier mit Gerste und Weizen im Verhältnis zu Brauen war. Die Tradition der Weizenbiere jedoch stammt ursprünglich von den Galliern aus und wurde nie richtig dokumentiert. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Brauhandwerk von den Bauern selbst ausgeführt und es entstanden diverse Richtungen des Weizenbieres.

1839 wurde das Gebiet in dem Lambic gebraut wurde auf Brüssel und seine unmittelbare Umgebung beschränkt. 1860 wurde um die Stadt eine sogenannte zwei-Meilen Zone eingerichtet. Man kannte die für die Gärung verantwortliche Hefe noch nicht, wusste aber, dass etwas in der Luft sein muss, was das Bier zum gären brachte. Daher wurde zwei Meilen um die Stadt gebraut.

1904 konnte der Wissenschaftler Niels Kielte Claussen nachweisen, dass ein Teil der in Lambics vorhandenen Hefe auch in Britischen Bieren vorkommt. Er entschied sich die Hefe als Brettanomyces zu definieren, was bis heute der Name der Haupt verantwortlichen Hefesorte im Lambic ist. Im späten 19. Jahrhundert wurde das Lambic, wegen der Explosionsgefahr bei spontaner Flaschengärung, in Fässern gelagert. In dieser Zeit war das Gueuze Lambic, das Kriek Lambic und das Framboise Lambic sehr bekannt.

Nach dem ersten Weltkrieg eröffneten in Brüssel einige Lambic Brauereien, die aber schnell wieder ein Ende fanden. Die Szene boomte nur kurz auf. Lambic wurde gesüßt und somit ein Vorläufer der späteren Limonaden. Als jedoch während des zweiten Weltkrieges die Cola Einzug in Europa fand, wurde das Lambic mehr und mehr ind en Hintergrund gedrängt.

Bis heute gibt es wenige Brauereien, die ein gesüßtes Lambic anbieten und sich in dieser Phase der Geschichte gehalten haben. Von 100 Lambic Brauern vor dem zweiten Weltkrieg, gibt es heute nur noch etwa 9 Bambi Brauer, die ebenfalls die Biere mischen und vier sogenannte Lambic-Blender. Da die Brauer erkannt haben, dass das Lambic ein belgisches Kulturgut ist, schlossen sie sich zur Gruppe HORAL zusammen. Die Gruppe fördert den Erhalt und die Kultur von Lambic. Mit dem Craftbier Boom inEuropa erfreut sich das Lambic wieder neuer Beliebtheit.

Herstellung & Charakteristika

Im Wesentlichen unterscheidet sich das Lambic durch seinen speziellen Charakter von andere Bieren. Dieser wird geprägt durch die Spontangärung. Die Bierwürze wird dabei mehrere Stunden gekocht und dann an die freie Luft gestellt, wo sie durch die sogenannten Flughefen und Bakterien spontan anfängt zu gären.

Die Stammwürze eines Lambic liegt bei 10-16°P und der Farbton variiert je nach Zuckerzusatz. Lambics enthalten eine Midnestmenge an ungehalten Weizen, was dem Körper mehr Gewicht gibt. Darüber hinaus wird abgestandener Hopfen verwendet, der die Aufgabe hat, nicht seine Eigenschaften an Öl, sondern seine Eigenschaften der Haltbarkeit auszuspielen.

Der Geschmack eines Lambic kann als sauer und hell beschrieben werden. Daher werden zur spontanen Gärung, auch gerne Früchte hinzugefügt, die das Bier weniger Komplex, dafür aber genießbarer machen. Sie unterstützen den sauren Geschmack und tragen mit ihrem Eigengeschmack zu einer leckeren Mischung bei. Bambi ähnelt in gewisser Weise einem Champagner.

Es gibt zudem einige Wörter die mit der Beschreibung eines Lambic verbunden werden wie Kriek, ein Bier aus Sauerkirschen fermentiert, Gueuze, eine Mischung aus alten und neuen Lambic Chargen, Framboise, eine Himbeermischung des Lambic, Peche, eine Mischung mit Pfirsich, Cassis, mit Johannisbeeren und das Komme mit Apfel gemischt. Tatsächlich hört hier die Liste noch nicht auf, aber das solltet ihr besser selbst herausfinden, wenn es euch interessiert.

Bildquelle: Vistflanders auf Flickr