Ale Mandarine

Ale Mandarine

Mit dem Anspruch Familie und Brauen unter einen Hut zu bringen, haben sich Andi und Max zusammen mit der gesamten Familien zu einem Brautag bei Max verabredet. Eine weitere Motivation ist, mal was Neues auszuprobieren und sich an unbekannte Terrains zu wagen. Andi durchsucht das Online Rezepte Portal MySpeidel und stößt auf das Ale Mandarine. Ein schickes leichtes, aber dennoch leckeres Bier, dass sich die Jungs zur ersten eigenen Aufgabe machen. Andi bestellt die Zutaten und jetzt geht’s los.

Damit wir mit dem Brauen direkt loslegen können und der Tag nicht zu lange wird, setzt Max bereits das Wasser auf und erhitzt es auf 38 Grad. Dies ist wichtig, da im Gegensatz zu unseren beiden IPAs die Einmaischtemperatur bei 38 Grad liegt. Bevor es aber ans Schroten geht muss der Malzmix zusammengestellt werden. Hierfür haben wir uns eine handelsübliche Küchenwaage besorgt, mit der wir die vom Rezept vorgegeben Mengen perfekt abwiegen können. Wir setzen das Malzrohr an und schütten das Malz mit Hilfe des umgedrehten Deckels in das Malzrohr. Unser Ziel war es bei diesem Brauevent möglichst viel Zeit mit unserer Family und nicht hinter dem Braukessel zu verbringen.

Der Speidel Braumeister ist für so eine Mission natürlich das perfekte Tool, da die Rasten automatisch durchführbar sind. Einmal eingestellt, handelt der Braumeister nach Rezept. Mithilfe der Online-App, die wir auf Max Laptop geöffnet haben, sind wir immer aktuell informiert, wie der aktuelle Stand des Brauvorgangs im Keller ist. Nachdem die Rasten abgeschlossen sind, wird uns das sofort auf dem Laptop angezeigt und dann geht es ans Spindeln zur Bestimmung des aktuellen Stammwürze Gehalts. Es stellt sich ein Wert von 6 Plato ein, welchen wir jedoch aufgrund der Sudtemperatur von 78 Grad noch auf 20 Grad umrechnen müssen. Daraus ergibt sich umgerechnet ein wert von 12,53 Plato. Überrascht von diesem Wert entschließen wir uns 3L Nachguss zu geben. Man hätte den Wert für den Nachguss ebenso berechnen können, jedoch dachten wir aus den Erfahrungen der letzten Brauabende, das die 3l ausreichend sein müssten. Als wir erneut gespindelt haben, zeigt sich immer noch ein Wert von 12 Plato (also hat der Nachguss nochmal ganz schön was rausgewaschen), weshalb wir erneut 1.5L Nachguss zugeben.

Als alle Nachgüsse erfolgreich gegeben wurde, starten wir das Hopfenkochen und wiegen parallel die Mengen für die Hopfengabe ab. Laut Rezept wird die Hallertauer Perle mit 10 % Alphasäure angegeben. Unsere Perle hat allerdings nur 6.4 % gehabt. Mit dem Dreisatz hochgerechnet bedeutet das, dass wir eine Hopfenmenge von 18.38 g anstatt 12 g von der Perle und von dem Bavaria Mandarina 13.18 g anstatt 10 g verwenden müssen. Laut Rezept kommt mit dieser Hopfenmenge und den dazugehörigen Kochzeiten ein IBU Wert von 14.2 IBU am Schluss heraus. Da wir es etwas knackiger wollen, entschließen wir uns aber die 25 IBU anzupeilen. Dafür haben wir die 2. und 3. Hopfengabe extra vorgezogen. Zur IBU Berechnung haben wir den Kalkulator von der App „Brewing Calculator“ verwendet. Auf was für einer Basis diese Berechnung beruht, wissen nur die Braugötter…

Auch für das Hopfenkochen nutzen wir wieder die Online Ansicht und trinken gemütlich ein Zwischenbier auf dem Sofa. Als der Sud kurzzeitig zu heiß wird, schlägt der Braukessel einmal an und fordert uns auf den Deckel zu entfernen. Für solche Fälle lassen wir immer einen Spalt zwischen Deckel und Braumeister frei und führen die Dämpfe mit einem Abluftrohr direkt nach draußen. Inzwischen ist es schon 20 Uhr aber unsere Kids sind immer noch aktiv. Da wir die 2 Hopfengabe wieder dem eingegebenen Rezept vorgezogen haben, stimmt natürlich auch die Brauverfolgung des Braumeisters nicht mehr. Andi stellt aus diesem Grund einen Timer. Der Braumeister kommt uns manchmal, wie die eigene Frau vor, er meckert gerne. Natürlich auch zu gegebener Zeit als die 2. Hopfengabe ansteht. Dank der Online-Übersicht bekommen wir das alles mit… Mega!.

Zwischenzeitlich nehmen wir etwas von der Würze ab, um die Hefe mal etwas gewissenhafter mit Speise anzustellen. Dafür kühlen wir etwa 150 ml Würze auf 23°C ab und streuen die Hefe langsam darauf. Nach etwa 10 min wird die angesetzte Hefe noch gut verrührt und fertig ist die Angestellte Hefe. Die Hefe sollte rund 30 min bevor sie ins Gärfass kommt, angestellt werden. Einerseits erreicht man damit ein besseres ankommen in der Würze im Gärbehälter später und andererseits kann die Hefe schon mal anfangen aktiv zu werden.
Kurz vor Ende der Kochphase Spindeln wir nochmal den Brausud, um einen eventuellen Nachguss ausschließen zu können. Es zeigt sich das wir mit einer Stammwürze von 14,3 % deutlich über den angestrebten 11 % liegen. Deshalb kochen wir Wasser mit dem Wasserkocher auf und gießen es nach. Zum Schluss wird wie üblich abgekühlt und nebenher schon etwas aufgeräumt. Wir bereiten das Gärungsfass vor und Schlauchen beim erreichen von 25 Grad erfolgreich ab. Zu guter Letzt entnehmen wir für die Flaschengärung nach unserer Berechnung 1.7 Liter Speise und frieren diese direkt ein.

Der Brauverlauf in Kurz

30min Vor Braubeginn

  • Braukessel aufstellen
  • Rezept auf MySpeidel eingeben/anpassen.
  • Braukessel mit dem WLAN verbinden und Rezept übertragen
  • Wasser Aufsetzen
  • Malzmenge Abmessen
  • Abgemessenes Malz Schroten
  • Temperatur im Braukessel erreicht Einmeischtemperatur
  • Brauvorgang am Speidel starten
  • Malzrohr in Braukessel einsetzen.
  • Geschrotetes Malz mithilfe von Schornsteinhaube einfüllen.
  • Deckel Aufsetzen
  • Einkochautomat mit Nachgusswasser befüllen und auf Abmeischtemperatur erhitzen
  • Rasten durchfahren lassen

Braukessel erreich letztes Rast

  • Malzrohr entfernen
  • Jobprobe durchführen – Wenn negativ, Rast verlängern
  • Spindeln – Wenn zuviel Stammwürze, entsprechenden Nachgussmenge anpassen

Abläutern

  • Wasser aus Einkochautomat nehmen und im Braukessel nachgiessen (möglichst kleine Tropfen, z.B. mit Meischepaddel)
  • Hopfenkochen starten
  • Treber abtropfen lassen und dann entnehmen
  • Treber entsorgen

Hopfenkochen

  • Würze zum Hefeanstellen entnehmen. (ca. 10 fache vom Hefegewicht verwenden)
  • Gärfassdesinfizieren, Silikonschlauch, Filter
  • Hopfengaben nach Anweisung durchführen
  • Spindeln und ggf. Stammwürze einstellen

Kühlen

  • Kühlung starten
  • Putzen/Aufräumen was bereits möglich

Abfüllen

  • Sobald Anstelltemperatur erreich Abschlauchen
  • Hefe zugeben