Digitales Bier? So packen Brauereien NFTs an

Digitales Bier? So packen Brauereien NFTs an

Digitale Technologien durchdringen heute unseren Alltag. Sämtliche Branchen sind davon betroffen und bemühen sich, so gut es geht mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Intelligente Technologien, Metaverse, NFTs und vieles mehr gehören zu dieser neuen digitalen Welt dazu. Wer nicht mitkommt, bleibt außen vor – für Unternehmen kann das schwerwiegende Folgen haben.

Der Bierbranche ergeht es nicht anders: In den letzten Jahren konnte sich in dem traditionsreichen Sektor keineswegs ein Wachstum verzeichnen, sondern eher das Gegenteil. Laut dem deutschen Brauer-Bund haben sich sowohl Absätze als auch Exporte in den letzten Jahren verringert. Das zeigt deutlich, dass sich etwas ändern muss, damit das Bier auch langfristig eine Zukunft hat. Und wie auch in allen anderen Branchen soll die Digitalisierung da weiterhelfen.

 

Digitalisierung für mehr Angebot und Informationen

In den letzten Jahrzehnten hat sich alles ins Internet verlagert. Ein gutes Beispiel dafür ist der Glücksspielsektor. Der Besuch von physischen Casinos ist in den letzten Jahren besonders stark zurückgegangen; an deren Stelle sind heute Online-Casinos getreten. Nutzer können dabei ganz unkompliziert online spielen, egal ob von ihrem Laptop oder vom Smartphone, unterwegs oder zu Hause. Bei der riesigen Auswahl an Optionen holen sich Nutzer außerdem weiterführende Informationen im Internet. Bei der Wahl des Anbieters etwa helfen Online-Casino-Bewertungen von Experten, die diese auf extra dafür eingerichteten Portalen veröffentlichen.

Die Digitalisierung erweitert also nicht nur das Angebot, sondern hilft uns auch dabei, Informationen zu finden. Mit den Blockchain-Technologien und dem Web 3.0 sind in Zukunft ganz neue Möglichkeiten entstanden, das Web zu nutzen. Wer heutzutage up to date sein möchte, muss auch mit den Begriffen Krypto, Metaverse und NFT etwas anzufangen wissen.

 

Was sind eigentlich NFTs?

Unter einem NFT (kurz für: Non-Fungible Token) versteht man einen einzigartigen digitalen Wertgegenstand. Oft handelt es sich dabei um digitale Kunstwerke, es können aber auch Videos, Musikstücke oder seltener die Rechte an physischen Besitztümern sein. Die Tokens bestehen in der Blockchain, also online.

Sowohl Künstler, als auch Unternehmen haben sich seit dem Start des NFT-Hypes mit dieser Technologie vertraut gemacht. Gilt ein spezielles Kunstwerk als trendig, kann es teilweise für sehr viel Geld (aka Ethereum-Coins) verkauft oder versteigert werden.

 

NFT und Brauereien – Wie passt das zusammen?

NFTs können im Endeffekt also dazu verwendet werden, Geld zu verdienen. Das haben einige Bier Startups erkannt und verwenden das NFT sozusagen als Crowdfunding. Da wäre zum Beispiel die Eichhörnchen UG aus Düsseldorf. Die verkauft seit Anfang 2022 ganze 888 limitierte Eichhörnchen NFTs. Mit dem Kauf eines dieser NFTs bekommen die Kunden aber nicht nur den NFT, sondern zusätzliche Goodies, wie beispielsweise ein Bierpaket und die Einladung zu VIP-Events. Zudem nehmen alle NFTs an einer Verlosung teil, bei der einzigartige Gewinne ausgelost werden.

Ein anderes Startup ist die MetaBrewSociety (MBS). Das Unternehmen startet als reines NFT-Business. Es verkauft seine NFTs mit dem Ziel, damit so viel Geld zu verdienen, dass es eine bereits bestehende Brauerei kaufen und übernehmen kann. Die NFT-Käufer erstehen hier nicht nur einen digitalen Token, sondern richtige Anteile an dem Unternehmen. Der Plan der MBS-Gründer ist es, die NFT-Halter in die Brauerei miteinzubeziehen, zum Beispiel indem sie ihnen ein Mitbestimmungsrecht bei wichtigen Entscheidungen einräumen. Social Media und Metaverse sollen nach der Übernahme der Brauerei im Vordergrund stehen, vor allem was das Marketing angeht. Alles in allem soll nach dem Kauf eine moderne Brauerei entstehen, die sich an die Gegebenheiten unserer Zeit anpasst.

 

NFTs als Chance für mehr Bekanntheit

Doch nicht nur Brauereien setzen sich mit dem Thema NFTs auseinander: Auch der belgische Verband Belgian Barrels Alliance (BBA) ist in das NFT-Universium eingetaucht. In Zusammenarbeit mit der Plattform Zeromint hat der Zusammenschluss einige auf der GoChain-Blockchain basierenden Tokens kreiert. Dabei werden nicht nur die NFTs versteigert, sondern zusätzlich auch noch Rollen als Statisten in einem Werbefilm der BBA.

Das Ziel dabei ist es nicht, Geld zu verdienen: Vier Fünftel der dadurch erzielten Einnahmen sollen an Nonprofit-Organisationen gehen. Die Aktion dreht sich vielmehr um die Bewerbung der belgischen Bierkultur. Der Einstieg in das NFT-Geschäft soll zeigen, dass diese keineswegs veraltet ist, sondern modern und mit der Zeit geht. Das könnte eine ganz neue Zielgruppe ansprechen, die sich mit digitalen Technologien wie dem Metaverse, Crypto und NFTs identifiziert.

 

Die Bierbranche braucht neue Ideen

Wir bereiten uns darauf vor, dass das Bier in den nächsten Jahren immer digitaler wird. Dazu gehören jetzt zum Beispiel schon diverse Apps rund ums Bier oder auch digitale Flaschenetiketten, die mit dem Handy gescannt werden können.

 

NFTs könnten eine Möglichkeit für die Bierbranche sein, sich neu zu positionieren. Sie zeigt damit an, dass sie zwar auf die Tradition baut, jedoch durchaus dazu in der Lage ist, sich auf neue Trends und Ansprüche einzulassen. Das könnte dem gesamten Sektor dabei helfen, sich zu modernisieren und damit hoffentlich auch die Umsätze wieder anzukurbeln.