Ale Mandarine 2

So langsam wird's was

Ale Mandarine 2

Die Mission

Es war mal wieder Zeit den Braukessel anzuwerfen und wie zu Neujahr haben wir gute Vorsätze mitgebracht. Das Ale Mandarine 2 sollte noch klarer und noch hopfiger sein, als das letzte Mal. Bei den letzten Suden mussten wir leider immer wieder feststellen, dass wir viel zu viele Trübstoffe in den Bügelflaschen hatten. Das führte dazu das wir fast 25% unseres Bieres weggießen mussten. Deshalb haben wir uns ein noch feineres Sieb besorgt und wollen das Bier zum Schluss mit einer Alge klären. Wie das geht lest ihr in den folgenden Zeilen.

Die Umsetzung

Bei der Schrotung nutzen wir unserer neue Schrotmühle von Brauen.de. Mit einem Profiblick erkennt Phil sofort wie unser sie aufgebaut werden muss. Und auch Max Sohn Liam hilft fleißig mit beim Schroten! Die neue Generation Brauer macht sich fabelhaft. Mit der verbesserten Schrotmühle steht uns nicht nur ein Maß für die eingestellte Schrotung zur Verfügung. Sondern an der Stellschraube können auch die Umdrehungen festgelegt werden. Am Rezept für unser Ale Madarine 2 wollen wir nichts wesentlich verändern, daher wird hier nur an kleinen Stellschrauben gedreht.

Zum Ende des Hopfenkochens ist es dann Zeit unsere Wunderalge, das Irish Moos, dem Sud beizugeben. Das Irish Moos, das auch als Superfood bekannt ist, hat sehr viele positive Eigenschaften. Die vielseitige Alge wächst an der europäischen und amerikanischen Atlantikküsten. Sie hat eine gelb-grüne bis zum teil rötlich-braune Farbe und eine gelee-artige Konsistenz. Im Internet gibt es das Irish Moos bereits für wenige Euros zu kaufen. Es hilft bei der Ausfällung und Bindung der Proteine, was unerwünschte Eiweiße aus dem Biersud entfernt.

Laut Herstellerangabe sollten 5g pro 25l genügen, weshalb wir die 5g abwiegen und 15 Minuten vor Ende in den Braukessel geben. Danach beginnen wir mit dem Whirlpool und der Kühlung des Bieres. Das Irish Moos bindet nun die feinen Trübstoffe an sich, wodurch größere Brocken entstehen, die dann leichter herausgefiltert werden können. Wir wollen auf Nummer sicher gehen und haben zusätzlich ein noch feineres Sieb besorgt. Ein klarer Sud kann sich zwar nachteilig auf die Gärung auswirken, aber das wollen wir erstmal selbst sehen.

Der Hopfenbonus

Wie schon im ersten Absatz erwähnt, wollen wir dieses Mal bezüglich des Hopfens so richtig Gas geben. 3fach so viel Hopfen wie normal geben wir zusätzlich hinzu, ganz nach unserem Motto „Always trible it!“. Wir fügen also satte 50g Bavaria Hopfen der Kalthopfung hinzu. Hierzu nutzen wir unser neu erworbenes Hopfenrohr. Der Vorteil ist das der Hopfen relativ leicht wieder entfernt werden kann und sich nicht komplett im Gärungsbehälter verteilt. Dieses Mal wird aber nicht direkt nach dem Ausschlagen die Kalthopfung hinzugegeben, sondern wir nutzen die Anzeige des Gärspundmobile für den Gärungsverlauf. Bei Abschluss von ca. einem Drittel des Gärungsverlaufs geben wir die Kalthopfung hinzu. Wir erhoffen uns dadurch maximale Ausbeute der Aromen bei minimaler Bitterkeit. Damit das Ganze auch am Boden stehen bleibt, helfen uns die Glasmurmeln aus dem Kinderzimmer um das Gewicht des Hopfenrohrs dezent zu steigern. Natürlich haben wir die Murmeln davor gründlich desinfiziert.

Das Abfüllen

Diesmal füllen Phil und Max gemeinsam ab. Im Unterschied zu den vorigen Suden, entfernen wir zuvor das Hopfenrohr aus dem Gärbehälter. Die Frage ist nur wo ist der ganzer Hopfen hin….? Nachdem wir das Hopfenrohr entnommen und den Verschluss entfernt haben, zeigt sich wo sie die Hopfenblüten versteckt haben. Ein Blick in den Gärbehälter und ein Probe des Jungbieres zeigt, wie klar der Sud durch das Irish Moos und den feineren Filter geworden ist.

Der Unterschied ist deutlich zu sehen und wir entschließen uns dieses mal das gesamte Jungbier in die Bügelflaschen abzufüllen, sodass möglichst kein Jungbier im Gärbehälter verbleibt. Die Perfekten Abfüllbehälter für eine Party – frischer geht es nicht mehr! Dank unserer Kooperation mit IKegger stehen uns zwei 5l Kegs zur Verfügung. Das Jungbier karbonisiert im Keg und dann kann danach frisch gezapft werden…. Perfekt! Auch das ganze Putzen der Flaschen fällt weg, was die Arbeit enorm erleichtert und gleichzeitig Zeit spart. Das Karbonisieren unseres Jungbiers wird diesmal Vollständig mit Haushaltszucker gemacht, da wir in den vergangenen Anläufen keinen wesentlichen Unterschied zwischen Karbonisieren mit Speise oder Zucker feststellen konnten. Am Schluss haben wir die 25l Jungbier abgefüllt, lediglich ein kleiner Bodensatz bleibt zurück. Die Perfekte Sudausbeute!

Tasting Time

Wir machen die wunderbare große 1 Liter Flasche am Abend unserer ersten Zusammenkunft und als kleine Feier unseres 1.000sten Bieres bei Untapped auf. Das Bier kommt orangegelb leicht trüb, aber ohne die kleinste Flocke oder den kleinsten Hopfenrest, schön filtriert ins Glas. Der Schaum ist stabil und feinporig. Der Geruch erinnert an Orangen und Limonade. Im Antrunk kommt eine gute Kohlensäure prickelnd auf die Zunge und leichte Citrus und Orangennoten spielen mit. Die Mitte prickelt stark und erfrischend. Der Abgang ist herrlich süffig und weich. Was für ein geniales Bier. Jetzt haben wir den richtigen Weg eingeschlagen und nennen es das Kraftbier0711 Summer Ale. Cheers!